In Haven, einem kleinen Südstaaten Kaff, hat sich der örtliche Fluß rot gefärbt, nachdem ein Junge an seinem Ufer tot aufgefunden wurde. Katherine Winter, ihres Zeichens Wunderforscherin und ihr Freund Ben werden von Doug Blackwell, einem Stadtbewohner um Hilfe gebeten. Angeblich soll Loren, die kleine Schwester des toten Jungen mit dem Teugel im Bunde stehen...
Der Film fängt ganz stimmig an. Der rote Fluß, eine Menge tote Fische, die roten Sümpfe, das sind schon tolle Bilder, die uns Hopkins liefert. Wenn dann auch noch Frösche tot vom Himmel fallen hinterläßt dass schon Eindruck und die Erwartungshaltung an den Film steigt trotz schlechter Kritiken dann eben doch nach oben.
Doch Pustekuchen. Mal ganz ehrlich, wenn Sie als Forscher zu so einem Szenario gerufen werden, was würden Sie als nächstes unternehmen. A: Ich unterrichte sofort Bundesseuchenamt und Umweltministerium. Oder B: Ich nehme ein paar Proben, schicke sie ins Labor und veranstallte danach einen Grillabend auf der Veranda? Unsere Protagonisten aus The Reaping entscheiden sich natürlich für Plan B und werden selbstverständlich mit verdorbenem Grillgut bestraft. Spätestens jetzt hat der Film TV Niveau erreicht. Und nein, es soll noch schlimmer werden. Die Kühe der Landwirte fallen tot um und natürlich werden die Kinder der Stadt von Haarläusen geplagt. Also spätestens jetzt hätte ich erwartet, dass mindestens eine Bundesbehörde, das kleine Kaff hätte abriegeln lassen. Naja, dann hätte aber wahrscheinlich das Drehbuch noch weniger funktioniert. Zwischendurch wird Katherine immer wieder von Träumen gequält, die auch uns Zuschauer quälen, weil sie nichts zur Handlung beitragen und genauso langweilig sind, wie der Film an sich.
Zwischen den Vorfällen kommunizieren Katherine und Ben ständig mit dem Walkie Talkie, da sie fast nie am gleichen Ort sind. "Piep, Katherine Du musst herkommen, dass glaubst Du nicht Piep Piep Ben mach Dir keine Sorgen, bin gleich da Piep" Das gerät, gerade weil sich der Film selbst bierernst nimmt, schon fast unfreiwillig komisch. Da Ben ein bibeltreuer Christ ist und Katherine immer an eine wissenschaftliche Erklärung glauben will, ist es offensichtlich, dass wir es hier mit einer Scully/Mulder Akte X Kopie zu tun haben. Die beiden telefonierten ja ständig miteinander. Doch Katherine und Ben wirken eher wie ein Außenteam der Enterprise, die auf einem komischen Planeten halt gemacht haben und nun der armen Bevölkerung helfen wollen, doch Pille findet einfach kein Gegenmittel.
Das Ende und die Schlußpointe, ja die gibt es natürlich auch, schlagen dem Fass dann noch einmal den Boden aus. Nicht nur, dass alles genauso kommt, wie man es sich denken konnte, und die Apokalypse lächerlicher nicht sein kann und eher wie eine Apokalypschen wirkt. Nein, Hopkins meint jetzt auch nochmal mittels Rückblicken alles erklären zu müssen. Fast im Stile eines Agatha Christie Stückes.
The Reaping ist eine unausgegorene Mischung aus so ziemlich jedem Mysterie Quark der vergangenen Jahre plus Star Treck. Eigentlich habe ich ja nichts gegen alttestamentarische Bibel Thriller mit Satanskultbeteiligung, aber wenn es so unambitioniert und vor allem so spannungslos wie hier vorgetragen wird, ärgere ich mich schon. Das ist einfach alles nur Schrott und taugt höchstens für 14jährige Mädels, deshalb noch 3 Sterne.