Weihnachten auf einem einsamen Campusgelände. Das tief eingeschneite, abseits gelegene Schwestern-Haus einer studentischen Verbindung ist das Ziel des jüngst aus der Heilanstalt entflohenen Billy Lenz, der in besagtem Anwesen einst seine Familie ermordete. Nun schleicht Billy ums (besser: durchs) Haus, lauert den jungen Frauen auf und reißt ihnen die Augen aus, um sie als besonders schmackhafte Feiertags-Speise zu verschlingen. Eine Flucht ist aufgrund der katastrophalen Wetterverhältnisse so gut wie nicht möglich...
„Jessy – Die Treppe in den Tod“ war lange vor „Halloween“ das mustergültige Beispiel für das Stalk’n-Slash-Subgenre schlechthin, denn in Bob Clarks 1974er-Klassiker wurden so ziemlich die wichtigsten Formeln des modernen Horrorfilms festgeklopft, die sich später John Carpenter und Sean S. „Freitag der 13.“ Cunningham zu eigen machten. Nun hat sich der hochbetagte Clark als ausführender Produzent noch einmal an den Stoff herangemacht und unter der handwerklichen Leitung von Glen Morgan ein nicht ganz ironiefreies Remake herunterkurbeln lassen, welches natürlich das Original in punkto Blut und Gewalt überflügelt. Was damals mehr oder minder dezent angedeutet wurde, genießt hier die hohen Weihen der F/X-Künste und gewinnt an handfester Splatter-Freudigkeit. Die damals eher noch schockierenden sexuellen Aspekte der Handlung spielen heute keine Rolle mehr, dafür gibt es Psychopathen-Gehabe at it's best. Das Ganze ist in schicker Optik für die „Scream“-Generation aufbereitet und immerhin – oder wahrscheinlich eher durch die Änderungen an ursprünglichen Story – spannend bis zur letzten Minute (und gruselig finde ich die mit Plastiktüten umhüllten Leichen auf dem Dachboden immer noch allemal!). Bildformat: 2,35:1. Mit Katie Cassidy, Michelle Trachtenberg, Mary Elizabeth Winstead, Oliver Hudson u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin