Review

Altmodischer und reichlich lahmer Schlitzerfilm

Es gibt sehr gute Remakes ( Hills have Eyes ), durchschnittliche ( Hitcher ) und leider auch sehr schlechte. Aber das ist überall im Leben so, Höchstleistungen sind nur möglich, wenn auch tiefe Täler durchschritten werden. Und so manches tiefe Tal erlebt der fleißige Filmgucker gerade dann, wenn er es nicht will, nach einem langen Tag, freudig die Lieferung aus Amerika öffnend und sogleich den neuesten Reißer um einen irren Meuchler eingelegt…der sich als ziemlicher Rohrkrepierer erweist. Dabei hätte alles so schön sein können, doch der erfahrene Vielseher weiß leider schon nach zehn Minuten eines Films, wohin die Reise geht, ärgert sich um das vertane Geld und die verschwendete Lebenszeit, hält aber tapfer durch, denn die Kritik muß stehen – so wie die Null bei Huub Stevens.

Und eine Null wäre bei „Black Christmas“ auch im Bereich des Möglichen gewesen. Alles kommt zusammen, was einen Film schlecht werden läßt: ein hastig geschriebenes Drehbuch, weitgehend talentfreie Schauspieler, Dialoge des Elends und dann der Todesstoß: schnell geschnittene Sterbesequenzen mit wenig Blut und Innovation, zudem gerne auch noch abseits der Leinwand, wie dereinst in den Frühzeiten des Horrorfilms. Das mag damals noch gut funktioniert haben, wirkt aber in Zeiten des „Voll Draufhalten“ nur noch gut gewollt und schlecht gekonnt. Gerade bei einem modernen Horrorfilm will man doch nur eines: Blut sehen! Und Morde! Und noch mehr Blut! Das liest sich zwar reichlich gestört, aber entspricht bei näherer Betrachtung der Realität.

Es hätte doch so leicht sein können angesichts der Ausgangslage…in einem Wohnheim feiern einige Mädels Weihnachten, nicht wissend, daß ein wirrer Killer aus der Anstalt entkommen ist und nach Hause zu seiner Familie möchte. Wohnheim und einstige Wohnstatt des Meuchlers sind identisch, der Boden für ein fröhliches Schlachtfest unter dem Weihnachtsbaum aufs angenehmste vorbereitet…man wartet auf leicht bekleidete Damen, die schreiend in ihr unvermeidliches Schicksal rennen und bekommt….Löcher im Plot, öde Rückblenden, hier und da mal einen kurzen Todesstoß und dann als Sahnehäubchen noch die wohl unvermeidliche „Rückkehr des vermeintlich Toten mitsamt seiner inzestuösen Familienbande“ – und genau da, lieber Leser, hört der Spaß auf. Langatmig geht es trotz der recht kurzen Laufzeit voran, schlechte Effekte, schlechte Schauspieler, denen man den Filmtod wahrlich wünscht – auch die reichlich untalentierte Dame aus „Final Destination 3“ ist leider mit dabei…das sollte Warnung genug sein. Finger also weg von diesem zur Kategorie „Schlechte Remakes“ gehörenden Zelluloidmüll – nur wegen des Weihnachtsszenarios noch knappe 4/10.

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