Der Slasherfilm ist einfach nicht tot zu kriegen. Seit den 70er Jahren wurden in unzähligen Schlitzerfilmchen hilflose, vornehmlich weibliche, Teenies durch einen gestörten Psychopathen ins Jenseits befördert. Dass dieses Genre auch in der heutigen Zeit immer noch kassenträchtig ist, beweist nun der neuste Vertreter: Black Christmas.
Story: Es sollte ein schönes Weihnachtsfest für die Mitgliederinnen einer Studentenverbindung werden. Doch die weihnachtliche Stimmung wird von einem brutalen Killer zerstört welche eine blutige Spur durch das Verbindungshaus legt. Für die Mädels ist schnell klar wer der Mörder ist: Billy. Ein Psychopath welcher vorher in dem Verbindungshaus gewohnt hat und hier auf brutalste Weise seine Mutter und deren Stiefvater umgebracht hat.
Der Film ist ein Remake des 1974 entstandenen gleichnamigen Slasherfilmes „Black Christmas“ und steht in der langen Tradition der Feiertagsslasher wie „Blutiger Valentinstag“ oder „April Fool’s Day“. „Akte X“ Veteran Glen Morgan hat das Script gehörig aufgemöbelt und präsentiert eine durchaus gelungene neue Version des Stoffes. Das Morgan auch außerhalb des Fernsehens in der Lage ist gute Produktionen abzuliefern, hat er ja mit „Final Destination“ bewiesen. So bringt Morgan seinen Film mit einem gehörigen Tempo bis zum Ziel. Die normalerweise in Schlitzerfilmen lineare Handlung wird immer wieder durch Rückblenden durchbrochen, in denen die Lebensgeschichte von Billy erzählt wird bis zu dem Tag an denen er seine Familie umbringt.
„Black Christmas“ ist unglaublich dicht, atmosphärisch und spannend inszeniert worden. Morgans Film ist ein Slasher in bester 80s Tradition und kommt nicht so zahm daher wie die Filme der Schlitzergeneration der 90er Jahre, welche durch Wes Cravens „Scream“ angeführt wurden. Es gibt die obligatorische Duschszene (von Crystal Lowe!!) und unglaublich graphische Morde.
Diese sind natürlich das Kernstück jedes Slasherfilmes und werden auch hier regelrecht zelebriert und das Blut suppt literweise durch die Gegend. So werden den jungen Mädchen die Augen rausgerissen und dann vom Killer verspeist. Ihnen werden spitze Gegenstände durch die Köpfe getrieben und selbst vor kannibalistischen Szenen schreckt Glen Morgan nicht zurück. Überraschend das die FSK dem drastischen Treiben ohne Probleme ihren Segen gegeben haben.
Auch ein großer Pluspunkt des Filmes ist der junge weibliche Cast. Michelle Trachtenberg, Lacey Chabert, Katie Cassidy oder die bezaubernde Mary Elizabeth Winstead. Letztere hab ich seit ihren Auftritt in „Final Destination 3“ in mein Herz geschlossen und genießt bei mir einen höheren Status als der Rest des Casts. Auch wenn ihre Rollen den Damen nicht allzu große schauspielerische Qualitäten abverlangen, spielen sie doch alle ausnahmslos überzeugend. Dagegen finde ich Karin Konoval als Billys Mutter ist eine gar schreckliche Frau.
Der größte Kritikpunkt ist das man schon nach knapp der Hälfte der Spielzeit weiß wer die Morde in dem Verbindungshaus begeht. Auch sonst bedient sich das Skript stark an die Klischees des Genres wie z.B. das streckenweise schon dumme Verhalten der Darsteller. Aber das gehört dazu und ohne das würde irgendwie was fehlen in einem vernünftigen Teenie-Horrorfilm.
Spannend in Szene gesetzt und optisch ansprechend umgesetzt ist „Black Christmas“ ein unterhaltsamer Film geworden. Garniert mit sauharten Effekten und hübschen Mädels dürfte der Film jeden Fan des Genres zufrieden stellen. Mich hat er es.