DELTA FORCE ist erzählerisch besser und filmisch kompetenter umgesetzt als INVASION U.S.A., dafür aber von wirklich kaum zu überbietenden Verlogenheit. Den Holocaust und die KZ´s für einen völlig durchschnittlichen Actionheuler in´s Spiel zu bringen, halte ich für indiskutabel, das im Film gesetzte Gleichheitszeichen zwischen Völkermord an den Juden und Flugzeugentführung durch Terroristen erst recht. Hier erweist sich Menahem Golan als Hetzer sondersgleichen, der seinen Film auch viel zu ernst und gewichtig inszeniert, als dass er als dummer Fun-Actioner durchgehen könnte. Wenn in der zweiten Hälfte Chuck Norris und seine Mannen auf den Plan treten, ändert sich die Situation, allerdings wird der Streifen mit zunehmender Actiondichte eher langweiliger als interessanter, denn die Action ist zwar solide, aber völlig unspektakulär inszeniert. Das sichtlich fette Budget wird nicht für ein durchgehendes Actioninferno genutzt, stattdessen gibt´s immer mal wieder Scharmützel, die nett sind, aber eben nicht kicken.
Einer der wenigen Beteiligten dieses Filmes, die es nach ganz oben geschafft haben, ist Filmkomponist Alan Silvestri, nach dem Genuss dieser Arbeit fragt man sich aber schon, warum, denn entweder nervt sein immer gleiches plattes Heldenthama, oder er macht die widerlichen Selektionsszenen durch sein übersentimentales Synthiegeseiere noch unerträglicher, thumbs down dafür.
Und enden normalerweise CANNON-Filme sofort, nachdem der Bösewicht das Zeitliche gesegnet hat, geht´s hier noch ca. 15 Minuten mit Freude, Jubel und Hurrageschrei weiter, grässlich.
Summa summarum ist THE DELTA FORCE ein handwerklich solider Drecksfilm, der für die inhaltliche Gülle, die er verbreitet, zu wenig und zu mäßige Action bietet.