In der Reagan-Ära wurde Chuck Norris durch die vielen Golan-Globus-Produktionen bekannt, die damals mit dem tollsten Patriotismus glänzten und nicht unbedingt eine politisch korrekte Sichtweise auf andere Nationen hatten - so auch hier.
Chuck Norris spielt ein Mitglied der Delta Force und muss gemeinsam mit seinem Vorgesetzen Lee Marvin und diverser Untergebener entführte Flugzeugtouristen aus den Händen ihrer islamischen Geiselnehmer befreien.
Dass der Film deutliche Überlänge hat, merkt man vor allem an den wenigen Einfällen während und nach der Entführung. Hier beschränkt sich das Drehbuch auf das übliche Geschrei und natürlich das Scheitern des ersten beherzten Eingreifens der Retter.
Dachte ich an dieser Stelle schon ans Einschlafen, riss mich doch plötzlich die erste Explosion aus der Totenstarre. Und was soll ich sagen - so ging's dann Gott sei Dank weiter! Mit einem Male jagt eine Actionszene die nächste. Und ich spreche hier nicht von billigem Geböller Marke Nu Image! Was Regisseur Golan hier bietet, hat Hand und Fuß! Dass dabei natürlich sämtliche Weltstars (Shelley Winters, Robert Vaughn, Robert Forster oder unser deutsche Beitrag Hanny Schygulla) nur Kanonenfutter abgeben, kann man verzeihen.
Negativ anzumerken ist - wie eingans erwähnt - dieser Hurra-Patriotismus der übelsten Sorte. Doch auch da ist man schnell drüber weg, denn man hat ja einen Golan-Globus-Film vor sich und keinen Roman-Polanski-Streifen.
Fazit: Wer die erste halbe Stunde ohne Einschlafen übersteht, bekommt beste Actionkost auf der Höhe ihrer Zeit geboten. Kleine Anmerkung am Rande: "Delta Force 2" ist einen Tick besser! 7/10 Punkten.