Der 19-jährige LA Street Dancer DJ verliert seinen Bruder bei einer Schießerei und beschließt danach sein Leben radikal umzukrempeln. Er zieht zu Onkel und Tanta nach Georgia (tiefste Provinz) und schreibt sich an der dortigen Universität ein.
Das ist der Ausgangspunkt von „Stomp the Yard“ und bis dahin ist auch alles ganz logisch und nachvollziehbar. Erste Liebe, neue Freunde und Zimmermitbewohner, nichts sonderlich Neues, aber immer wieder gern gesehen.
Und dann geschehen Dinge. Von denen kann man sich kaum vorstellen, dass es so was gibt –aber, wie sich rausstellt, ist das keine Fiktion, sondern echt.
Fangen wir mal langsam an.
Also an der dortigen Uni gibt es Studentenverbindungen. Ja, das kennt man. Und die versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen.
... ja denkt man, das kennt man auch: Die beliebten Spiele sind doch immer: Wer kann am meisten Saufen; wer schleppt die meisten oder heißesten Weiber ab; übergeordnet dann: Wessen Mitglieder sind berühmt oder reich, ...
ja, es gibt viele derartige Wettbewerbe.
Aber an der Truth University von Atlanta liefern sich die zwei wichtigsten Studentenverbindungen Theta und Gamma: Tanzduelle. Ja, man mag es gar nicht glauben. Aber die versuchen, sich gegenseitig an die Wand zu tanzen. „Stepping“ nennt sich das. Und am Ende machen sie mit ihren Händen immer ein Tierzeichen, mit dem sie ihre Zugehörigkeit zu der jeweiligen Gruppe anzeigen.
Einmal die Gamma-Wölfe (machen dann sogar „A-uo“) und dann die Theta-Schlangen (machen natürlich „Tsss“).
Man kann sich kaum etwas Uncooleres vorstellen. Eigentlich fehlen nur die Eichhörnchen- und die Bärengruppe, dann wäre der Kindergarten komplett. Aber nein, die Stomper meinen es total ernst mit ihrem modernen Ausdruckstanz.
Und wenn sie fies sind, dann klauen sie sich gegenseitig die „Moves“.
Jedenfalls mag es viele Wege geben eine Frau aufzureißen, aber diese Methode wirkt wirklich befremdend. Zumal für diese Tanzshows auch noch eifrig trainiert wird und es schließlich sogar einen Wettbewerb gibt, bei dem man sich fragt, was da überhaupt bewertet wird – also warum die eine Gruppe jetzt besser ist als die andere.
Ja, ein wirklich seltsamer Film von einer seltsamen Welt. Fast möchte man den Film „Planet der Affen“ nennen, aber das verbietet sich aus rassistischen Gründen. Denn überraschenderweise ist kein einziger weißer Darsteller Mitglied in den beiden Studentenverbindungen. Insofern könnte man die Äußerung leicht in den falschen Hals kriegen, was nicht beabsichtigt ist.
Weiße findet man in dem Film jedenfalls überhaupt nicht. Einzig der Regisseur heißt Sylvain White, ist aber natürlich auch anders farbig.
Von dieser Seite des großen Teichs lässt sich jedenfalls überhaupt nicht nachzuvollziehen, weshalb „Stomp the Yard“ so ein großer Erfolg in den Staaten geworden ist.