Wäre David Ficher (Sieben) 1992 schon so erfolgreich gewesen, wie er es heute ist, hätte man ihm bei der Realisierung von "Alien3" bestimmt mehr freie Hand gelassen. Denn optisch und von der Atmosphäre her erinnert der dritte Film der Alien-Sage an das Original und ist sogar teilweise noch besser als dieses.
Der Raumfrachter mit Ripley (Sigourney Weaver), der jungen Newt, Corperal Hicks und dem demolierten Androiden Bishop strandet auf einem streng bewachten Gefängnis-Planeten. bei dem Aufprall sterben sowohl Hicks als auch Newt. Und Bishop ist nur noch ein Fall für den Müllcontainer. Alle Insassen von Fiorina sind Männer und zählen zu den brutalsten Kriminellen des Universums. Doch das ist nicht die einzige Bedrohung, der sie sich stellen muss, denn sie ist nicht alleine gelandet. Erneut muss sie den Kampf gegen das Alien aufnehmen. Auch wenn es in der Kolonie keinerlei Schusswaffen gibt, stellen sich Ripley und die Insassen der Bestie...
Sigourney Weaver (Dave) ist als Ellen Ripley wieder einmal in Bestform. Folgte sie in Teil 1 noch streng den Regeln, wirkte sie im zweiten Teil böse und ahnend, dass der Kampf gegen das Alien noch nicht vorbei ist, so wird Ripley hier bewusst, dass sie sterben muss und sieht die Unausweichlichkeit dieser Tatsache auf sich zukommen. Indem sie ihr Leben opfert, um Millionen von Menschen zu retten, verleiht Ripley dem Film so was wie biblische Ausmaßen. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Lance Henriksen (Alien vs. Predator) als Charles Weyland bzw. Bishop 2.
"Alien 3" besitzt eine düstere und deprimierende Atmosphäre, die ein wenig schon an Finchers Meisterwerk "Sieben" erinnert. Im Gegensatz zu "Aliens - Die Rückkehr" kommt im dritten Teil auch wieder nur ein Alien vor, das allerdings kein normales Alien ist, da es aus einem Hund bzw. Stier (Extended Version) kommt und so stellenweise von jenen Aliens abweicht, die in den Körpern der Menschen geboren werden. Hier ist die Schädeloberfläche wieder glatt, das Alien hat keine vier organischen Röhren auf dem Rücken und es ist seinem Wirt entsprechend auch kleiner als die normalen Aliens. Dennoch richtet dieses Alien ein Blutbad an, wo sogar der Predator nur staunen könnte. Zwar geschehen die meisten Tode im Film nur im Off oder werden nur kurz gezeigt, doch das war auch bei den Vorgängern schon so. Obwohl es sich hier nur um ein Alien handelt, ist der Blutgehalt von "Alien 3" dennoch höher als der von Camerons Film.
In der Extended sieht man jene Szenen, die vom Studio nicht durchgelassen wurden. Jedoch finde ich die Extended Version, bis auf das Finale, besser als die Kinofassung, da sie mehr von den Fähigkeiten Finchers zeugt. Auch wenn man dem Alien ansieht, dass es teilweise am Computer entstanden ist, so kommt das Monster wirkungsvoll rüber. Im Gegensatz zu den Vorgängern ist "Alien 3" wirklich eine Art Alptraum, da für keine der Beteiligten kein Happy-End in Aussicht ist und dieses auch nicht gibt.
Von "Alien vs. Predator" wird ja bekanntlich behauptet, dass er knapp 150 Jahre vor Teil 1 der Alien-Sage spielen würde, was aber wegen Bishop nicht sein kann. Denn sowohl im Crossover als auch in "Alien 3" kommt der menschliche Erfinder von Bishop vor. Daher gehe ich eher davon aus, dass "Alien vs. Predator" nach "Alien 3" stattfindet.
Hätte man David Fincher damals freie Hand gelassen, wäre aus "Alien 3" bestimmt noch ein viel besserer Teil der berühmten Alien-Saga geworden.