Ein ganz normaler Rachestreifen...15.08.2010
Der Inhalt ist schnell erzählt. Kurz vor Kriegsende verbirgt sich der junge Hannibal Lecter, da die Eltern gestorben sind, allein mit seiner Schwester Mischa in einer Hütte. Dorthin kommen auch Nazikollaborateure, haben Hunger und essen Mischa. Jahre später lebt Hannibal bei seiner Tante in Paris untergekommen, erinnert sich nach und nach an die Geschehnisse und findet darin den legendären Anlaß zur Rache. Auf geht es, die Männer zu finden, zu binden und zu richten...und ihnen die Bäckchen zu nehmen und fein zu verspeisen. Auf der Fährte natürlich auch die Polizei, doch Hannibal ist zu clever, setzt sich ab nach Kanada, wo der letzte der Mörder auf sein Schicksal wartet.
Das alles ist mit ruhiger Hand inszeniert und spannend auf die Leinwand gebracht, darstellerisch weitgehend in Ordnung und zudem auch passend zum Sujet blutig dargebracht. Soweit, so gut. Nun ist aber Hannibal Lecter nicht irgendwer, sondern ein bekannter Serienmörder, vorzüglich und einprägsam in den bekannten Filmen durch Anthony Hopkins verkörpert. Wenn man den hier vorliegenden Streifen mit den älteren Filmen vergleicht, hat man ein Problem, denn deren Qualität kann nicht erreicht werden. Andererseits muß man nicht immer nach Fehlern suchen, wenn man einen Film ganz einfach mal einschauen möchte.
Und das ist hier wiederum vergnüglich. Stimmungsvolle Bilder, schöne Farben, Blut und Morde...ein Rachefilm im teuren Gewand. Der Film läßt viele Fragen unbeantwortet, zeigt nur die Höhepunkte des ihm zugrunde liegenden Romans, macht das aber ordentlich. Soweit aus meiner Sicht eben doch alles im grünen Bereich, aber nur, wenn man nicht an Hopkins denkt. Gelingt das, gibt es 8/10.