Andrew Lau und Alan Mak, das Regie-Duo, das vor allem mit den Infernal Affairs-Filmen für Aufregung sorgte und später die Animé-Verfilmung Initial D, die sich vor allem an die jüngere Generation richtet, nachschob, hat sich noch einmal zusammengetan, um einen neuen Film zu kreieren, der qualitativ—von der Inszenierung wie inhaltlich—an Infernal Affairs anknüpfen soll. Immerhin das Genre passt schon einmal. Ein Thriller ist Confession Of Pain jedenfalls geworden.
Die Polizisten Hei (Tony Leung Chiu-Wai) und Bong (Takeshi Kaneshiro) sind gute Kumpels. Nach dem Selbstmord seiner Freundin quitiiert Bong jedoch den Dienst bei der Polizei und wird stattdessen zu einem alkoholkranken Privatdetektiv. Als eines Tages der reiche Vater von Heis Ehefrau Susan (Xu Jinglei) ermordet wird, bittet sie Bong, bei der Suche nach dem Mörder zu helfen, da Hei selbst ebenfalls zu den Verdächtigen zählt.
Confession Of Pain, ein Krimi, der vorwiegend in einem nächtlichen, düsteren Hongkong spielt, spielt leider schon ziemlich früh mit offenen Karten. So weiß der Zuschauer dank eindeutiger Szenen fast von Beginn an, wer der Mörder ist, was leider viel an Spannung nimmt. Der Rest des Films scheint reine Formsache zu sein. Die Polizisten rund um Inspektor Tsui (Chapman To), die noch immer über den Fall rätseln, kriegen hier und da einen falschen Hinweis zugesteckt, verrennen sich in Sackgassen und nehmen jeden Köder dankbar an. Der ewig betrunken durchs Bild torkelnde Bong scheint dabei der einzig brauchbare Ermittler zu sein, der als Privatdetektiv eigentlich gar nicht bei den Untersuchungen eines Mordfalles teilnehmen dürfte.
Wirklich fesselnd wird Confession Of Pain leider nie, obwohl die langsame Aufrollung von des Mörders Motiven und Vergangenheit durchaus seine spannenden Momente hat. Die überaus ruhige Inszenierung eines viel zu lang geratenen Films hat leider einige Hänger, die sich selbst oftmals den Wind aus den Segeln nimmt.
Was man Confession Of Pain allerdings zugute halten muss, ist die nach einigen Anlaufschwierigkeiten teilweise sehr gelungene Charakterisierung der Personen. Bong ist ein saufender Hitzkopf, der den Tod seiner Freundin nicht überwinden kann und überaus menschlich dargestellt wird. Shu Qi, die Bongs spätere Freundin spielt, ist wie gewohnt das lebhafte Mädel und Tony Leung spielt die Rolle des Hei gewohnt eindringlich, wenn Hei auch mitunter recht stoisch und kühl agiert—was allerdings für die Atmosphäre des Films so sein muss. Xu Jingleis Rolle als paranoide Ehefrau Susan, die jeden Abend per Medikamenten in den Schlaf geschickt werden muss, bleibt leider ein wenig blass, weiß aber trotzdem zu gefallen.
Auch die musikalische Untermalung ist bei Confession Of Pain meist gut ausgewählt. Nur stören die hin und wieder genutzten Geräusche oder Paukenschläge, die dem Zuschauer wie mit dem Vorschlaghammer Spannung bzw. Aha-Effekte suggerieren sollen, wenn es die Dialoge und Bilder allein nicht schaffen.
Confession Of Pain ist also ein atmosphärisch relativ dichter Thriller, der vor allem zum überlangen Ende hin—nämlich ab dem Zeitpunkt an, an dem Susan im Krankenhaus liegt—sogar noch so richtig emotional wird. Leider darf man aber nicht vergessen, dass sich der Film mit der frühzeitigen Enthüllung seines Bösewichts einen ziemlich großen Stolperstein in den Weg gelegt hat und auch durch die Art der Inszenierung weitere Spannung aus dem Thriller gesaugt wird. Das Ergebnis ist also ein optisch adretter Film, der immer wieder mal langweilt, obwohl er irgendwie auch gut ist. Die Klasse eines Infernal Affairs weiß er dabei leider keineswegs zu erreichen.