Gelungenes Remake im Stil eines altmodischen Horrorfilms
Remakes sind ja seit eh und je so eine Sache, und gerade im aktuellen amerikanischen Kino eher Plage als Quell der Freude. Der Blob aber ist eine ganz andere Liga, denn man merkt allen Beteiligten an, welchen Spaß sie dabei gehabt haben. Die Geschichte spielt in einer typisch amerikanischen Kleinstadt, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Die üblichen Verdächtigen tummeln sich dort, süße Cheerleader, rebellischer Mopedfahrer, knurrige Verkäufer, Collegefootballhelden auf der Suche nach dem nächsten Girl, überfürsorgliche Eltern und der obligate Pfarrer. Als nun ein vermeintlicher Meteorit im benachbarten Wäldchen niedergeht und einen schleimigen Batzen ausspeit, ist es mit der Idylle aber rum ums Eck. Der Gallertklumpen will wachsen, und das geht nur auf Kosten der Bevölkerung, die sich als Nahrungsmittel prima eignet. Als dann noch Spezialeinheiten des Militärs mit sinistren Absichten anrücken, ist es an zwei jungen Menschen, das Alien zu besiegen und damit die Stadt zu befreien.
Schon ab der ersten Minute ist klar, wohin die Reise geht. Es werden in schneller Folge die meisten Mitwirkenden des Films präsentiert, damit man auch weiß, wer später dann vom Schleimwesen gefressen wird. Dabei ist die Reihenfolge überraschend, sogar vor Kindern wird nicht haltgemacht, und das ist seit ehedem in der Traumfabrik ein Tabu. Natürlich hält man sich auch eine Möglichkeit für eine Fortsetzung offen, die wir aber zum Glück nie haben sehen müssen. Ansonsten Business as Usual…der glitschige Auswurf aus dem All wächst und gedeiht, den einzigen Augenzeugen wird nicht geglaubt und die Army sieht den rötlichen Rotzballen eher als potentielle Superwaffe an, die es zu beschützen gilt – das sind die Dorfbewohner…“expendable“, ach, schönstes militärpatriotisches Gesülze.
Schauspielerisch ist natürlich nicht viel Gutes zu vermelden, Kevin Dillon in der Hauptrolle hat einen ganz fies-ekligen Gesichtsausdruck und gibt sich bemüht cool, was aber durch die unglaublich pudelige Frisur konterkariert wird. Die restlichen Darsteller chargieren nicht, aber differenziertes Spiel ist auch nicht vonnöten, denn es geht nur darum, im Schleim zu versinken. Die Effekte sind alle handgemacht, mal sehr gelungen, mal eher nicht – gerade der finale Zellhaufen ist eher nicht so schön animiert. Doch die Technik war auf der Höhe der Zeit, und so darf man den Film gut und gern als gelungenen Klassiker bezeichnen, der auch von seinen Fehlern lebt – und zum Glück niemals in Richtung Komödie abrutscht. Die Macher von „Slither“ haben sich den „Blob“ bestimmt ein paar Mal genau angesehen…ich nur einmal, aber dafür mit Vergnügen - 7/10.