Review

Trend der Stunde sind zweifellos Zombiefilme, das haben diverse Veröffentlichungen in letzter Zeit eindeutig bewiesen. Was macht einen Zombiefilm also zu einem guten Film?
Nun, dafür gibt es verschiedene Kriterien, aber leider erfüllt „Dead and deader“ nur wenige.
An einem langweiligen Montagabend entschloss ich mich dazu, mir mal wieder ein nettes Filmchen zu gönnen – und da mir mangels Auswahl nur dieser Streifen blieb, widmete ich meinen Abend ganz diesem Machwerk. Ob das nun so lohnend war... Nun... Dazu später.

Es geht um den Leutnant Robert Quinn, dessen Einheit bei einem Militäreinsatz im Kambodscha von mit einem seltsamen Virus infizierten Soldaten angegriffen und umgebracht wird. Quinn schafft es gerade noch, einen Notruf abzusetzen, stirbt jedoch kurz darauf.

Seine Leiche wird, wie die der anderen Gefallen auch, in den kalifornischen Stützpunkt „Fort Preston“ verschifft und steht kurz vor der Obduktion, als Quinn zur maßlosen Verwirrung des Rechtsmediziners wieder aufwacht und ebenso verdutzt um Aufklärung bittet. Schließlich überprüft der Arzt erneut Quinns Gesundheitszustand und kommt zu dem Schluss, dass der Gute immer noch tot ist – oder es zumindest sein müsste, da er keinerlei Vitalfunktionen mehr zeigt, wie auch eine herbeigerufene Militärärztin feststellt.

Letztendlich wittert der Soldat zur Verwunderung der Ärzte auch seine gefallenen Kameraden – oder zumindest deren Überreste – und latscht putzmunter in der Militärbasis umher, um sich von deren Tod (oder eben nicht) zu überzeugen. Das Ganze endet schließlich darin, dass Quinn in der Küche zusammen mit Koch Judson die anderen Zombie-Soldaten und die beiden gebissenen Ärzte, die gleich darauf auch zu Zombies mutieren, zur Strecke bringt.

So weit, so gut, nur schenkt man den beiden leider keinen Glauben und so sollen sie inhaftiert werden – Die beiden schaffen es jedoch, zu fliehen, und machen sich anschließend daran, den ersten Infizierten, Sanderson, zu finden. Unterwegs gabeln sie Bardame Holly auf, die sich ihnen nach einem Zwischenfall mit einem weiteren Haufen Zombies ebenfalls anschließt.

Natürlich können sie die restlichen Untoten nicht einfach so eliminieren – zwischen ihnen und dem Zombie-Gemetzel steht ein irrer, krebskranker Arzt, der nach der Unsterblichkeit forscht und in den Untoten eine passende Möglichkeit sieht. Doch ihnen bleibt nicht viel Zeit, denn mittlerweile ist Fort Preston von hunderten von Zombies bevölkert, und sie wollen mit allen Mitteln verhindern, dass diese sich außerhalb des Stützpunktes breit machen.

Tja, so viel zum innovativen Plot. Kennen Sie schon? War ja klar. Das wollen wir dem Film jedoch nicht ankreiden, denn bei gutem Trash ist die Geschichte bekanntlich nur zweitrangig, und bei Zombiefilmen... auch. Kommen wir also zu den Komponenten, auch da haben wir wieder das Übliche. Selbst die Quoten-Schnitte für die obligatorische Liebesgeschichte wie auch der sprücheklopfende Quoten-Schwarze (Faustregel: Quoten-Schwarze sind immer lustig, sprücheklopfend und ängstlich!) fehlen nicht.

Natürlich ist auch unser Zombie-Held Quinn nicht zum Killer-Zombie mutiert, das hätte auch wenig Sinn. Nein, er verspürt nur ab und an Gelüste nach rohem Fleisch, ansonsten hält er sich erstaunlich gut, verglichen mit seinen fauligen Geschwistern – aber das muss schließlich so sein, denn die Romanze mit der Bardame wäre recht unhübsch, wenn unser Held fröhlich vor sich hinschimmeln würde.

Charakterlich befindet sich „Dead and deader“ also ebenfalls in gewohnt klischeehaften Gefilden, aber auch das kann man gutem Trash verzeihen, wenn... nun ja, wenn er denn gut wäre, aber diese Voraussetzung erfüllt dieser Film leider nicht.

„Dead und deader“ muss man zugute halten, dass er sich selbst nicht sehr ernst nimmt; allerlei Anspielungen auf Filmklassiker („Ich rieche tote Menschen!“) und diverse Kalauer („Sie haben ja verdammt kalte Hände! Was sind sie? Anwalt?“ – „Nein, ich vermute, ich bin tot.“) gibt's zu Genüge, wirken die meiste Zeit jedoch eher erzwungen.

Auch ist es – trotz Low-Budget-Produktion – zumindest effekttechnisch durchaus ansehnlich (insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass auf CGI-Effekte verzichtet wurde). Viel Blut fließt zwar bis auf ein paar abgerissene Köpfe nicht, für Gore-Freunde ist das Ganze also nur minder empfehlenswert, für Ansprüche, die nur mäßige Metzeleien beinhalten, ist es jedoch recht akzeptabel.

Abschließend kann ich nur sagen: Ganz so langweilig, wie es hier klingt, war es nun auch nicht – aber mehr als ein gelegentlich müdes Lächeln hat er mir auch nicht abgerungen. Übrig bleibt also nur ein kurzweiliger Film, der den geneigten Zuschauer 86 Minuten mal mehr, mal weniger unterhält und anschließend schnell vergessen wird. „Shaun of the dead“ konnte das besser, aber für langweilige Abende tut es auch der alles in allem mittelmäßige „Dead and deader“. Und für absolutes Mittelmaß gibt es auch nur 5 von 10 Punkten.

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