Review

Halle Berry ermittelt undercover…16.03.2009

Und wieder einmal ein schlechter Film, aber ich bin ja auch selbst Schuld. Habe die DVD für 1,80 € erstehen können, und niemand, wirklich niemand, wird einen einigermaßen guten Film, ach, einen halbwegs brauchbaren Film für derart wenig Geld unters Volk werfen. Aber Bruce Willis…und Halle Berry…ein Erotikthriller mit Mord und Verführung – da kann doch an sich nichts schiefgehen. Nun, man muß festhalten: kann es doch. Das liegt an mehreren Komponenten, sicher nicht an Bruce Willis, dessen Haarpracht nunmehr bald lächerlich wirkt, der aber dennoch auch in höherem Alter einfach lässig wirkt, aber es liegt an der Story, an den anderen Darstellern und vor allem an dem wirklich hanebüchenen Twist am Ende des Films, der ein wirklich großes Kaninchen aus dem Hut zaubert.

Dabei fängt auch dieser Film hier, wie so viele in letzter Zeit, ja, ich wiederhole mich…ganz ordentlich an. Berry wird als zielstrebige Reporterin Rowena eingeführt, die für eine gute Story keine Gefangenen macht und auch über Leichen gehen würde. Und eine solche ist der zentrale Drehpunkt des Films, Rowenas gute Freundin Grace, mit Tollkirschenextrakt gemeuchelt. Schnell verdächtig: Der Werbemogul Hill, ganz ordentlich verkörpert durch Bruce Willis. Hill ist verheiratet, aber nicht treu, trotz Aufpasserin an seiner Seite. Er treibt sich in einem Chatroom herum, der auch von Grace frequentiert wurde. Also muß sich Rowena in Hills Firma einschleusen und dort ermitteln, denn die Polizei hat mal wieder keinen blassen Schimmer. Gut nur, daß Rowenas Bewunderer und Arbeitskollege allerhand technische Fachkenntnisse hat, die schließlich zur Entlarvung Hills führen.

Wäre der Film hier zu Ende gewesen, dann hätte man auch die schlecht gemachten Rückblicke in Rowenas Kindheit verschmerzen können, auch den beiläufig fallen gelassenen Liebhaber, auch die vielen Pannen im Drehbuch und die seltsamen Konstruktionen im Personenkarussell. Dann wäre der Film ein ganz netter Thriller gewesen, zwar ohne Spannung, auch ohne Erotik – auch wenn uns die Werbung diese verkaufen will – aber ganz nett für einen Abend im Heimkino. Guter Durchschnitt eben…aber nein, man muß ja dem ohnehin schon recht lapidaren Finale noch eine Wendung aufsetzen, die so weit hergeholt ist, daß man sie nie hat erahnen können, nicht nachvollziehen kann und zudem auch noch ärgerlich über den letzten Todesfall wird. Man fragt sich schon, aus welchem Eck die Drehbuchautoren solchen Mist holen, da gibt es doch sicher auch Qualitätskontrollen…aber nein, der gesamte Film ist aus dem Baukasten entstanden, und seit „Saw“ wissen wir: ein Thriller braucht noch ein ganz arg verblüffendes Finale. Ist so, ist aber hier leider nur „in Schlecht“ vorhanden und macht aus gutem Durchschnitt einen schnell zu vergessenden Film - 4/10.

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