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Im Zuge der, dank James Bond, in den Sechzigern eine immer größere Popularität erfahrenden Spionagethriller, entstand auch die Fernsehserie „The Man from U.N.C.L.E.“. Niemand anderes als Bond-Erfinder Ian Fleming war an den ersten Konzepten der Serie beteiligt, musste sich auf Drängen von United Artists jedoch komplett dem britischen Geheimagenten widmen. So wundert es dann auch kaum noch, dass die Spielfilmauskopplung „The Karate Killers“ so einige Zutaten der Bond-Filme beinhaltet.

Grundsätzlich ging es in der Serie und natürlich auch hier im Film um den Kampf zweier rivalisierender Organisationen. Auf der einen Seite waren die Guten alias U.N.C.L.E. (United Network Command for Law and Enforcement) und auf der anderen die Bösen aka T.R.U.S.H. (The Technological Hierarchy for the Removal of Undesirables and the Subjugation of Humanity). Klingt abgehoben, gelle? Um die Verwirrung zu vervollständigen, wurden die beiden in Deutschland übrigens in O.N.K.E.L. und D.R.O.S.S.E.L. umgetauft!

„The Karate Killers“ ist ein herrlich naives, mitunter schon leicht trashiges Vergnügen der leichtfüßigen Swinging-Sixties. Das Objekt der Begierde ist hier eine Formel mit der man aus Wasser Gold gewinnen kann. An dieser nicht sonderlich realitätsnahen Idee, merkt man schon, das die Serie sich selbst nicht sonderlich ernst nahm und auch als Genreparodie aufgefasst werden kann. Die Action beispielsweise orientiert sich deutlich an den Bond-Vorbildern, erreicht aber nie deren Qualität. So gibt es hier Autoverfolgungsjagden, Hubschrauberangriffe und eine Attacke skifahrender Schergen, die doch arg improvisiert aussehen.

Aufgewertet wird der Film durch einige Gastauftritte bekannter Gesichter wie Telly Savalas („Kelly’s Heroes, „Kojak“), Curd Jürgens („Des Teufels General“, „The Spy Who Loved Me“) oder Charles Bronsons spätere Ehefrau Jill Ireland.

Eine Alternative zur Bond-Franchise stellen weder die Serie noch die Spielfilmauskopplungen dar. Dafür klaut man doch zu deutlich von den Vorbildern. Die uniformierten Handlager, die abgelegen liegende, megageheime Basis, die Versuche Randolphs (Herbert Lom, „Count Dracula“) die beiden U.N.C.L.E. – Agenten Napoleon Solo (Robert Vaughn, „The Magnificent Seven“, „Bullitt“) und Illya Kuryakin (David McCallum) auf möglichst exotische Weise zu töten (anstatt sie zu erschießen) und die obligatorischen, technischen Gimmicks des Duos, die aus jeder Sackgasse einen Ausweg finden, sind nur zu deutliche Elemente.

Wer sich für den damaligen Filmgeist und die groovige Musikbeleitung kann hier dennoch ruhig mal einschalten. Die „Austin Powers“ – Filme dürften hier jedenfalls ebenfalls eine Menge Anregungen gefunden haben und für nostalgischen Charme sind Serie wie Filme immer noch gut.


Fazit:
Eher den Fans vorbehaltener, typisch-leichtfüßiger Spionagethriller, der sich nicht allzu ernst nimmt und allerlei Bond-typisches zu bieten hat. In Nebenrollen prominent besetzt und stilsicher inszeniert, kann man „The Karate Killers“ seinen Unterhaltungswert nicht absprechen. Nichts Großartiges, doch durchweg sympathisch.

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