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Mit eisgrauen Augen blickt ein berühmter Broadway-Choreograph aus dem Hotelfenster. Er weiß, daß die Party vorbei ist. Er hat auf seiner Haut Verfärbungen, das sogenannte "Kaposi Sarkom", entdeckt und sucht das erste und einzige amerikanische Ärzteteam auf, das sich mit einer tödlichen Immunschwächekrankheit befaßt: Don Francis und Mary Guinan, ein Virologenteam, sind einer Viruserkrankung auf der Spur, die als "Schwulenkrebs" durch die Medien geistert. Die Zahl der Todesopfer steigt dramatisch. Umfangreichere Forschungen sind gefordert, doch dazu fehlt das Geld und der politische Willen der Verantwortlichen. Es sind ja nur Schwule, die sterben.

Es ist durchaus auch nat Nicht-Betroffener interessant zu sehen, wie die quasi Entstehungsgeschichte des HIV-Viruses abgespielt hat, den es zwar schon Jahrzehnte vorher gab, aber erst Anfang der 80er ins Licht der Öffentlichkeit rückte, nachdem die Zahl der Todesfälle immer mehr zunahm, was Spottiswoode anhand immer länger werdenden Todesliste vielleicht etwas zu plakativ symbolisierte.
Das ist ein durchaus ehrbarer Ansatz, dem auch viele Prominente folgten und sogar komplett ihre Gage an diverse Stiftungen spendeten. Gwählt wurde für dieses heikle Thema (1993 war die Medizin längst nicht auf heutigem Stand) eine Art wissenschaftlich dokumentarischer Ansatz. Zwar werden natürlich auch Einzelschicksale berücksichtigt, aber der Hauptraum wird doch den Forschern und Doktoren gewidmet, die natürlich erstmal den Patient 0 suchen müssen und gleichzeitig unter Hochdruck den wissenschaftlichen Dreikampf aus Diagnose, Eindämmung und Heilung versuchen zu meistern.
Zuständig dafür ist in den Staaten das CDC, Central of Desease Control, deren Ärzte aber nicht nur gegen den Unwillen von Politik kämpfen müssen, sondern auch gegen die Pharmaindustrie und vor allem untereinander gegen sich selbst. Viele Weißkittel versuchen auf ihre Weise aus den neuen Möglichkeiten Ruhm und Profit rauszuschlagen und längst nicht alle Halbgötter in weiß handeln nach ethischen Vorbildern.
Trotz der eher trockenen Thematik ist das Thema aber doch gut dargebracht und auch unterhaltsam. Man hat es zwar mit knapp 2,5 Stunden fast schon wieder etwas übertrieben und auch sich sehr auf die Sexualität beschränkt. Bluttransfusionen waren damals ja mehr oder weniger ein Glücksspiel und auch das Thema Drogensucht und gebrauchte Nadeln wurde eher außen vor gelassen, da hätte man ruhig sogar etwas mehr in die Breite gehen können. Ein interessanter Beitrag trotzdem, für den man Zeit mitbringen und auf den man sich einlassen muß.
7/10

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