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Sierra Leone in den 90er Jahren - Schauplatz von Greueltaten und Verbrechen an der Menschheit. Es tobt der Bürgerkrieg, es geht um Waffen, Diamanten, Geld und Macht. Alle Seiten scheinen auf die ein oder andere Weise davon zu profitieren, daher dauert der Konflikt lange und erbittert an. Was in Ruanda geschah, in Zimbabwe, in Teilen Nigerias, in Togo oder an der Elfenbeinküste - all diese Geschichten ähneln sich so sehr. Hier zeigt sich deutlich die Ausbeutung der 3. Welt, hier ist die Endstation des Elends. Keine Kinder die in Nähstuben pausenlos T-Shirts und Sportschuhe zusammenbasteln, sondern Krieg, Totschlag, blinde und sinnlose Gewalt allein des Profits wegen.

Unzählige Stories die man verfilmen könnte (und auch getan hat, um "Hotel Ruanda" als populärstes Beispiel zu nennen) - Regisseur Edward Zwick greift indes ein Thema heraus, baut eine komplexe Geschichte drum herum und spickt sie mit einer gehörigen Portion Action. Ein Realo-Thriller der es in sich hat, das ist das Ergebnis.

Solomon Vandy (Djimon Hounsou) ist dabei eine der Hauptfiguren. Der Familienvater wird in eine Diamantenmine verschleppt, muß unter unmenschlichen Umständen tagein tagaus schuften. Seine Familie wird verschleppt, sein Sohn zum Kindersoldaten abgerichtet. Während die Gewalt zwischen Rebellen und Regierung eskaliert verfolgen selbst die Söldnereinheiten eigene Pläne: Profit aus Diamanten zu schlagen. Zunächst aus Eigennutz, später tatsächlich auch aus Freundschaft versucht Söldner und Schmuggler Danny Archer (ein erstaunlich erwachsen gewordener Leonardo DiCaprio) Solomon zu helfen.

Hollywood strickt daraus eine unglaublich tiefgreifend und ans Herz gehende Familienzusammenführung mit Happy End (soviel kann man durchaus verraten, denn das ist bei Hollywood schließlich Standard). Ebenso muß natürlich eine unglückliche Liebesgeschichte hinein verwoben werden, in der Jennifer Connelly etwas blass die Journalistin Maddy Bowen mimt. Zusammen mit unglaublicher Spannung, Tiefgang und atemberaubend schönen Landschaftsaufnahmen die trotz Kriegsszenario ihre Wirkung entfalten, einem passenden Score und der notwendigen Action wurde ein Thriller entworfen, der das Prädikat "absolute spitze" wohlverdient hat.

Ein Film, bei dem nicht nur das Geballer und stellenweise Splatterszenen in Erinnerung bleiben. Ein Film, der zeitgleich zum Denken anregt und trotzdem herrlich unterhaltsam ist. Hollywood wie es sein soll.

(10/10)

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