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Edward Zwick ("Ausnahmezustand") wagt sich mit "Blood Diamond" an einen brisanten Stoff. Skrupellose Diamantenkartelle, Kindersoldaten und Völkermord auf dem schwarzen Kontinent sind thematische Teilaspekte seines neuesten, gut zweistündigen Kinostreifens mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle eines schatzsuchenden Ex-Söldners.

Wer Zwicks bisheriges filmisches Schaffen kennt, wird wahrscheinlich schon vor dem Kinogang geahnt haben, dass "Blood Diamond" sicherlich kein kulturell besonders wertvoller oder ungewöhnlich anspruchsvoller Film werden würde.
Genau so verhält sich dann auch: "Blood Diamond" bietet kritische Ansätze und ein topaktuelles Szenario präsentiert als effektvoller Abenteuer-Actionfilm, bei dem der gute Amerikaner letztenendes sowieso der größte, in diesem Fall geläuterte Märtyrer ist. Muss halt bei einer BigBudget-Produktion so sein!

Und als solche funktioniert "Blood Diamond" sehr gut. Das exotische Afrikaszenario punktet durch viel visuelle Abwechslung zwischen Diamantenschürfern, bürgerkriegserschütterten Städten und dem millionenfachen Elend der Flüchtlingslager und daraus resultierend einer intensiven, passagenweise mitreißenden Atmosphäre. Beschönigt wird nichts, die nackte Gewalt erhält in Zwicks Film genügend Raum zur Entfaltung und schockiert nicht selten durch ihre Kompromisslosigkeit. Aber so sieht es wohl an nicht wenigen Orten Afrikas tatsächlich aus, wenn aufgeputschte Kindersoldaten ganze Dörfer niedermetzeln.

Technisch gibt sich "Blood Diamond" wie erwartet keine Blösse. Tolle Landschaftsaufnahmen und aufwenige, auf Realitätsnähe getrimmte, harte Actionszenen machen dem von mir sehr geschätzten Namen Zwick alle Ehre und auch die Darstellerleistungen gehen vollkommen in Ordnung. Sicherlich kann man sich darüber streiten, ob DiCaprio als Ex-Titanic-Star die ideale Besetzung darstellet. Aber schon in "The Departed" hat er kürzlich unter Beweis gestellt, dass er als Mitdreißiger ernste Rollen durchaus gut umsetzen kann. Geben wir ihm also eine Chance! Dafür, dass sein Charakter besonders zum ziemlich kitischigen Ende hin in Klischees ersäuft, kann er schließlich nichts.
Überzeugend schließlich auch Jennifer Connelly als abgebrühte Reporterin und der sehr intensiv spielende Djimon Hounsou im Part des um seinen Jungen beraubten Familienvaters. Mit "Darkman" Arnold Vosloo als Fiesling konnte man ohnhin nicht viel verkehrt machen.

Fazit: Erstklassig wie actionreich inszenierte, nicht übermäßig tiefgründige Kritik an den gerne verdrängten, teils katastrophalen Zuständen in manchen Staaten Afrikas, an denen die ehemaligen westlichen Kolonialherren als ausbeutende Wirtschaftsmächte immer noch eine nicht unerhebliche Mitschuld tragen. Keine leichte Kost!

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