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Mit „Batman“ verfilmt Tim Burton den bekannten Comic in seiner gewohnt skurrilen und düsteren Art.
Gotham City: Das Verbrechen herrscht in den Straßen und Carl Grissom (Jack Palance) ist einer der größten Bosse. Doch den Gangstern droht Gefahr in Form des maskierten Rächers Batman, der immer wieder Verbrechen mit seinen technischen Gimmicks und ein paar kräftigen Hieben verhindert. Vor allem mit dem düsteren Design Gotham Citys kann der erste Teil der „Batman“-Saga überzeugen in das der finstere Held wunderbar reinpasst.
Hinter der Maske verbirgt sich der kultivierte Millionär Bruce Wayne (Michael Keaton), der als Kind miterleben musste, wie seine Eltern von Straßenräubern erschossen wurden. Mit seinem Geld finanziert er seine nächtlichen Missionen. Doch auch ohne seinen Nebenjob ist er als stadtbekannte Person von Interesse für Reporterin Vicki Vale (Kim Basinger), die auf Anhieb sein Interesse weckt. Auch wenn Michael Keaton teilweise ein wenig zu harmlos für den schwarzen Rächer wirkt, so erweist er sich doch als sehr gute Wahl, da er die ernsten Gesichtszüge Waynes besser verkörpert als seine Sunny Boy Nachfolger Kilmer und Clooney.

Als er ein Verbrechen vereiteln will, sieht sich Batman mit dem Ganoven Jack Napier, einem Schergen Grissoms, konfrontiert, den er während eines Kampfes in einen Bottich mit Säure wirft. Doch dieser überlebt deformiert als Superschurke Joker, der erst mal seinen ehemaligen Boss Grissom umnietet und danach mit Anarcho-Anschlägen und Giftgas die Einwohner Gotham Citys bedroht. Batman muss eingreifen...
Die Story von „Batman“ ist ziemlich kurzweilig und temporeich, auch wenn das Maß an Spannung durchaus noch etwas höher sein könnte. Das tut dem Unterhaltungswert des schrägen Werks keinen Abbruch, da vor allem Burtons Regie immer wieder über Handlungslöcher und kleine Schwächen des Films hinwegtröstet wie z.B. dem Angriff auf Jokers Fabrik, der ein wenig unmotiviert mit einem Mal passiert.
Ebenfalls über die kleinen Lücken hinwegtrösten kann der schwarze Humor des Films, der zu Burtons abgefahrener und düsterer Bildersprache passt. Verkörpert wird der Humor in erster Linie durch den total durchgedrehten Psycho Joker, der immer wieder für einen makaberen Lacher gut ist. Allein die trocken-humorige Szene, in der Joker sich gegen Ende des Films von seinem wichtigsten Mann eine Waffe geben lässt ist für mich ein echter Kracher.

Zwischendurch gibt’s natürlich auch Dresche für kriminelle Elemente in Form von Kloppereien. Diese sind gelungen, auch wenn sie keinem echten Actionfilm Konkurrenz machen können. Zudem bieten ein paar Verfolgungsjagden sowie diverse effektreiche Einsätze von Batmobil und Batmans Flugzeug was fürs Auge, um den Zuschauer zu beeindrucken und noch ein wenig Action zu bieten.
Michael Keaton verkörpert die Titelrolle recht gut und auch mit mehr Ernst und Dramatik als seine Nachfolger, aber gegen Jack Nicholson wirkt er trotzdem blass (aber die Fieslinge sind in den ersten drei „Batman“ Teilen immer irgendwie cooler als der Held). Nicholson grimmmassiert dermaßen ausgeflippt und anarcho, dass man ihn einfach lieben muss. Kim Basinger ist auch recht gut und zudem werden die Hauptdarsteller durch viele klasse Nebendarsteller unterstützt.

„Batman“ bietet sehr gutes Unterhaltungskino, wenn auch mit einigen, kleinen Schwächen in den Punkten Story und Spannung.

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