Review

All meinen Vorbehalten gegen Comic-Verfilmungen zum Trotz habe ich mir Tim Burtons Verfilmung des Batman-Stoffs nun doch endlich einmal angesehen... und um es gleich vorwegzunehmen: Sie hat mir gefallen.

Dem talentierten Burton ist eine Interpretation auf hohem Niveau gelungen, die von Anfang an fesselt und den Zuschauer in eine zwar comic-artige, aber nie zu schräge oder alberne Welt entführt und ist somit Meilenweit vom Trash vergangener Batman-Verfilmungen entfernt. Dass beim Thema "Batman" jeder seine eigenen Origins der Charaktere erfindet, ohne sich dabei an den Comics zu orientieren, muss ich anscheinend einfach akzeptieren. Beim Joker ist dies meines Erachtens sehr gut gelungen und wirkt überaus stimmig. Überhaupt lebt der Film in erster Linie vom grandiosen Overacting des Joker-Darstellers Jack Nicholson, dem zuzuschauen großen Spaß bereitet. Insofern finde ich es auch legitim, seinen Namen in den Credits noch vor Michael Keaton aufzuführen. Für mich als Fan der Comics ist es aber nur schwer hinnehmbar, wie leichtfertig Batman einer Liebschaft seine Geheimindentität preisgibt. Und die Comic-Macher werden auch sehr genau wissen, weshalb sie einen charismatischen Gegner wie den Joker eben NICHT einfach sterben lassen...

Fazit: Schauspielerisch wie dramaturgisch großartiges Familienkino in toller Kulisse, das aber nie die inhaltliche und atmosphärische Tiefe der Comics erreicht und für Fans eben jener einige gewöhnungsbedürftige Wendungen bereithält...

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