Review

Obwohl ich jetzt nicht gerade DER Anhänger von Tim Burton bin (gut fand ich eigentlich nur die Batmanfilme und Sleepy Hollow), kann ich dennoch behaupten, dass ich seine Umsetzung des Batmanstoffes bei weitem für die Beste halte.
Die Düsternis bei dieser Verfilmung ist typisch für Burton und wird dem Batmanstoff und den klassischen Comics perfekt gerecht!
Unerreicht auch Jack Nicholson als DER Joker; Heath Ledger mag eine andere Version des Jokers (die mir in der Vorlage schon nicht gefallen hat) glaubhaft darstellen, kommt für mich aber nie an Nicholson heran, der als Charakterdarsteller in einer ganz anderen Liga spielt.
Die Gestalt des Jokers erfährt in dieser Verfilmung auch eine perfekte Palette an Charaktereigenschaften und erhält damit, wie übrigens die meisten Figuren in dieser Verfilmung, ein für eine Comicverfilmung sehr gutes Profil.

Bereits als Jack Napier zeigt der spätere Joker diabolische Züge (eben ganz Jack Nicholson), die sich nach seiner „Metamorphose" durch das Säurebad noch verstärken. Nicholson schafft es den Joker zwischen Kalkül, Boshaftigkeit und schierem Größenwahn und Wahnwitz hin und her pendeln zu lassen. Eine Mischung die auf der Leinwand zu gefallen weiß und den Joker gut darstellt.

Wie ich in einigen Reviews hier lesen musste, halten einige
diese Darstellung des Jokers für überdreht...- dem kann ich nicht zustimmen:
Einmal muss man sagen, dass die Figur des Jokers schlicht nun einmal so angelegt ist (von den Comics her), dass sie vor Wahnsinn nur so strotzt, zum anderen würde ein zu blasser Gegenspieler zu Batman auch gar nicht wirken.
Das Ergebnis, wenn man Batman entmystifiziert und ihm einen
blassen Gegenspieler gibt, kann man in dem meines Erachtens völlig misslungenen „Batman Begins" sehen.

Burton macht also hier alles genau richtig, indem er Batman -die
Figur wird für mich im Übrigen sehr gut von Michael Keaton (für mich auch der beste Batmandarsteller überhaupt, weit vor einem gerade zu peinlichen George Clooney, einem gelangweilten Val Kilmer und einem blassen Christian Bale) widergegeben-
mythifiziert und ihn klassisch darstellt (mit schickem, altmodischem Batmobil und nicht mit einem auf mutwillig modern getrimmten Hummer, der nichts mehr mit der ursprünglichen Vorlage gemein hat, sämtliche anderen Verschandelungen aufzuzählen erspar ich mir an dieser Stelle - das würde den Rahmen sprengen und ein zusätzliches Review zu dem schlechten und zu unrecht in den Himmel gehobenen „Batman Begins" nötig machen).

Batman selbst wird als ambivalente Persönlichkeit gezeigt,
der durch den Tod seiner Eltern traumatisiert ist (übrigens ebenfalls schön von Burton inszeniert; wird die Verquickung zwischen ihm und dem Joker erst Stück für Stück aufgelöst).

Unvergessen dabei der Satz des Jokers: „ Hast du jemals im blassen Mondschein mit dem Teufel getanzt?"


Fazit:
Burtons Verfilmung des Stoffes bleibt bis aufs weitere mit
weitem Abstand die Beste (jedwede Remakes sind aus meiner Sicht überflüssig), womit ich den ebenfalls guten und sogar noch düstereren „Batmans Rückkehr" in mein Lob mit einschließen möchte.

Gibt für mich sehr gute, glatte 9 Punkte für die beste
Verfilmung des Stoffes, sowie auch insgesamt für den besten Teil der Reihe.

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