Review

Regieneuling Tony Krantz nahm sich der zweiten Raw Feed Produktion an, welche leider sogar noch etwas schwächer als "Rest Stop" ausfällt. Für die von Warner Bros ins Leben gerufene B-Horrorreihe, drehte Krantz ein knappes Jahr später den Thriller "Otis". Leider wirkt "Sublime", als wäre Drehbuchautor Erik Jendresen (Otis, Deadlocked, Crazy as Hell) selbst auf einem Drogentrip gewesen. Trotzdem, wer demnächst einen Termin im Krankenhaus hat, sollte "Sublime" lieber sausen lassen.

Familienvater George (Tom Cavanaugh) ist gerade vierzig Jahre alt geworden und feiert mit Ehefrau Jenny (Kathleen York), seinen beiden Kindern (Shanna Collins, Kyle Gallner), Bruder Billy (David Clayton Rogers) und ein paar Freunden. Am nächsten Tag muss er zu einer Routineuntersuchung ins Krankenhaus. Als er aus der Narkose erwacht hat er plötzlich eine Narbe und wurde auf eine andere Station verlegt. Krankenschwester Zoe (Katherine Cunningham-Eves) erzählt, es hätte eine Verwechslung mit einem anderen Patienten gegeben. Doch irgendetwas scheint in dem Krankenhaus nicht zu stimmen, auch von seinem verstümmelten Zimmergenossen, wird George bald gewarnt.

Wer hat nicht Angst, oder zumindest ein bisschen Bammel vor einem Krankenhausbesuch. Man fühlt sich dort einfach unwohl, die Untersuchungen sind unangenehm und viel mehr Schiss hat man davor, was die Ärzte zu Tage fördern könnten. "Sublime" versucht mit dieser menschlichen Urangst zu spielen und zeigt uns vor der Untersuchung, was für ein glückliches Leben George doch führt. Doch er fühlt sich unwohl und hat deswegen einen seltsamen Traum, der bei der finalen Auflösung eine Rolle spielt. Seinen 40. Geburtstag darf er noch genießen, bevor er zur Untersuchung antanzen muss. Allein schon der Iraner Dr. Sharazi (Cas Anvar) macht einen etwas unkompetenten Eindruck und Krankenschwester Zoe passiert ein kleines Missgeschick.

"Sublime" fackelt nicht sonderlich lange, schnell wacht George aus der Narkose auf. Er fühlt sich schlecht, hängt am Tropf und wurde auf Station 7 verlegt. Keiner will ihm sagen, was passiert ist und besonders der seltsame Krankenpfelger Mandingo (Lawrence Hilton-Jacobs) macht George Angst. In Rückblenden erzählt uns Krantz noch mehr von Georges Geburtstag. Unterhaltungen mit allen Familienmitgliedern, auspacken der Geschenke usw. Leider ist "Sublime" trotz der schier bedrohlichen Atmosphäre sehr zäh inszeniert. Es passiert so gut wie gar nichts, nur der nicht fertiggestellte Flügel erregt die Aufmerksamkeit des Zuschauers und die von George, weil man dort hofft eine Antwort zu finden, was aber nicht so ist.

Man ahnt dann trotzdem recht schnell, was mit George passiert ist. Unoriginell ist das Ganze nicht, aber Krantz reiht eine Seltsamheit an die Nächste und der Zuschauer erlebt diesen ungewöhnlichen Bilderrausch, als wäre er dabei selbst in Trance. Doch der Zeitpunkt ist schnell gekommen, da ist "Sublime" einfach nur noch langweilig. Mit einer unpassenden Foltereinlage wollte Krantz woll noch ein schockiges Finale schaffen, doch der Schuss geht nach hinten los. Immerhin verzichtet Krantz auf ein Happy End. Desweiteren übt er ein wenig Kritik am Gesundheitssystem, die alles andere als verlogen ist.

Nichts auszusetzen hat man bei den Darstellern. Tom Cavanaugh (Mask Of Death, Alchemy) hat hier wahrlich keinen leichten Charakter zu mimen, meistert seinen Part aber suverän. Ausser Kathleen York (Im Dschungel gefangen, Nightmare Lover) und Lawrence Hilton-Jacobs (Ein Mann sieht rot, Otis) sind die restlichen Darsteller eher unbekannt, aber keinesfalls schlecht. Durchgehend überdurchschnittliche Darsteller werten "Sublime" noch etwas auf.

"Sublime" wirkt nur selten verstörend und ist auch etwas zu lang geraten. Krantz weiss seine Krankenhauskulisse unheimlich in Szene zu setzen, auch die Auflösung ist brauchbar, doch in vielen Sequenzen ist "Sublime" zu langatmig und seltsam geworden. Einige Fragen bleiben trotzdem offen und dagegen kommen auch die guten darsteller nicht an.

Details
Ähnliche Filme