Review

Und weiter gehts in meinen persönlichen RAW FEED Double-Feature. Den grausig-schlechten Rest Stop hinter mir gelassen habe ich mich dann erst einmal mit null Erwartungen Sublime zugewandt. Und wurde angenehm überrascht.

"Ärztepfusch ist die häufigste Todesursache in den USA. Die Kliniken selbst sind der Killer Nummero 1!"

Die Geschichte dreht sich rund um George, der für eine eigentlich normale Untersuchung am Tag nach seinem vierzigsten Geburtstag ins Krankenhaus geht. Und nicht wieder unversehrt hinauskommt.
Ok. Das war stark vereinfacht und schon ziemlich schnell weiß der gewitzte Seher das wir es hier mit der Krankenhaus-Paranoia-Variante von Jakob's Ladder zu tun haben.
Dem Film gelingt es auch schnell mit merkwürdigen Dialogen und Szenen eine unwirkliche Atmosphäre der Hilfslosigkeit zu schaffen, die Jeder nachvollziehen kann, der sich schonmal im Wust von Ärztesprache und Krankenhausklima verloren gefühlt hat.
Kleine, böse Ideen wie der einfache Kratzer der sich schrecklich entzündet und der merkwürdige Pfleger auf Station 7, ein bedrohlicher Schwarzer namens Mandingo, fördern die Gänsehaut-Atmosphäre auch noch.

"Wenn man im Schlaf fällt wacht man auf bevor man auf den Boden trifft, wenn nicht, stirbt man dann auch im Schlaf?"

Gegen Ende hin wird dann aber leider zu aufdringlich und platt die Auflösung des Ganzen präsentiert. Auch das der Ton des Films am Ende dahin tendiert, statt auf Grusel auf deprimierende Ausweglosigkeit zu setzen und ein mehr als trauriges Ende bietet, kam bei mir persönlich nicht ganz so gut an. Zu leicht hätte man endlich mal eine etwas nettere Jakob's Ladder Variante mit Happy End produzieren können und hätte sich dahingehend sogar clever vom großen Vorbild lösen können, da auch für eine postive Auflösung des Ganzen ein praktischer Grundstein gelegt wurde.
Aber zuviel will ich nicht verraten, dafür machen die kleinen aber feinen Unterschiede sich zu gut und man würde dem Streifen so einiges an "Ah-ha!"-Momenten rauben.
Besonders sei auch noch die Musik erwähnt, die mir hier sehr zugesagt hat. Weder wie die gleichnamige Band noch einen richtigen "Horror"-Score bietet Sublime, sondern unterstreicht mit treibender "Lounge"-Musik die unwirkliche Atmosphäre der Geschehnisse noch gekonnt.

Insgesamt hätte man den Verantworlichen mehr Mut gewünscht, sich vom offensichtlichen Vorbild weiter zu entfernen und teils eigenständigere Ideen vorweisen zu können. So macht der Film sicherlich einigen Spaß, nur irgendwie hat man das Alles schon irgendwo mal gesehen.

Summa summarum: Das Ende hätte für meinen Geschmack etwas heiterer ausfallen können und sollen, ansonsten eine nette Abwechslung für Zwischendurch die besonders in Verbindung mit der etwas anderen Musik punkten kann.
Und als Abschluss nochmal ein kleines Wort an die Splatterfreunde unter uns: Trotz neckischem "Unrated"-Schriftzug bietet Sublime nur selten Gewaltausbrüche, sondern schafft es auch mit kurzen Einstellungen von teils bizarren Operationen, dem Arzt-gewohnten Menschen von heute eine Gänsehaut zu bescheren.

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