Lange war es still gewesen um den kultigen Rachedämon Pumpkinhead. Mehr als zehn Jahre waren seit seinem letzten Auftritt in Pumpkinhead II: Blood Wings (Pumpkinhead II, 1993) vergangen, als er sich 2006 plötzlich zurückmeldete, in Form einer mit geschätzten sechs Millionen Dollar recht üppig budgetierten TV-Produktion. Mit dem Briten Jake West (Evil Aliens), der auch das Drehbuch mitverfaßte, saß ein Genrekenner am Regiestuhl, während man für die Spezialeffekte Gary J. Tunnicliffe (Candyman) gewinnen konnte. Die Voraussetzungen waren also nicht so verkehrt. Leider stellte sich bei Ansicht des Ergebnisses doch rasch Ernüchterung ein. Die verschiedenen Versatzstücke, die für einen gelungenen Pumpkinhead-Film erforderlich sind, sind zwar allesamt vorhanden, und doch will Pumpkinhead: Ashes to Ashes einfach nicht zünden. Etwas ist bei der Neuzusammensetzung verloren gegangen. Es ist so ähnlich wie beim Steak, das Seth Brundle in David Cronenbergs The Fly (Die Fliege, 1986) zu Versuchszwecken teleportiert. Es sieht aus wie ein Steak, es riecht wie ein Steak, es fühlt sich an wie ein Steak, aber es schmeckt nicht wie ein Steak.
Durch eine Schlamperei kommen in einem Kleinstädtchen am Lande gräßliche Dinge ans Tageslicht. In Zusammenarbeit mit dem örtlichen Arzt, Doc Fraser (Doug Bradley, der einzig wahre Pinhead aus der Hellraiser-Saga), hat eine skrupellose Hinterwäldler-Sippe namens Wallace (Lisa McAllister, Douglas Roberts, Dicu Aurel und Iulian Glita) die Leichen der Verstorbenen geschändet, um ihnen die Organe zu entnehmen und teuer zu verkaufen. Um ihre Taten zu verschleiern, schreckt die Bande selbst vor Mord nicht zurück. Doch ihr letztes Opfer überlebte lange genug, um die schmutzige Sache auffliegen zu lassen. Nun sind einige der Einwohner, allen voran Molly Sue Allen (Tess Panzer) und Ellie Johnson (Ioana Ginghina), über die widerlichen Verbrechen so erzürnt, daß sie die Hexe Haggis (Lynne Verrall) aufsuchen und sie dazu bringen, den Rachedämon Pumpkinhead (Bob Gunter) zu beschwören, um das Gesindel abzuschlachten. Das tut das Monster dann auch, gewohnt erbarmungslos. Eines der Opfer wird durchbohrt, ein anderes bekommt die Kehle aufgeschlitzt, und ein armer Tropf endet leblos am Dach seines Hauses, aufgespießt auf dem stählernen Blitzableiter.
Technisch gesehen ist der in Rumänien gedrehte Pumpkinhead: Ashes to Ashes recht solide B-Ware. Die schauspielerischen Darbietungen sind akzeptabel, wobei natürlich Doug Bradley, der seine Bad-Guy-Rolle sichtlich genießt, und Lance Henriksen (Aliens) hervorstechen. Die handgemachten Creature- und Gore-FX sind ansprechend, wohingegen die paar CGI-Einlagen so miserabel sind, daß sie fast schon Fremdschamgefühle auslösen. Die größten Kritikpunkte sind aus meiner Sicht allerdings die umständlich erzähle Geschichte, die völlig uninteressanten Figuren (mit denen wir viel zu viel Zeit verbringen müssen) sowie die nicht existente Atmosphäre. Der Film mag sich in Düsternis suhlen (alles wirkt irgendwie braun-in-braun), aber das ist alles so gekünstelt und steril, daß überhaupt keine Stimmung aufkommen mag. Pumpkinhead: Ashes to Ashes mangelt es an vielem, vor allem aber an Herz. Man empfindet einfach nichts für die Figuren. Und wenn am Ende blindlings mit der Moralkeule um sich geschlagen wird (Rache ist schlecht, sie setzt dir zu, zehrt dich aus, verbrennt dich, zerstört dich), dann mag die Message gut gemeint sein, sie wirkt jedoch bloß peinlich und plump.