Review

Im Zuge der aktuellen direct-to-video-Sequel-Hysterie wird aus dem Grab gehoben, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, und auch „Pumpkinhead“ wurde da nicht verschont.
Fairerweise muss man zugeben, dass sich die Geschichte um den Rachedämonen durchaus noch für ein Sequel eignete und die Eingangssequenz zeigt dann auch, warum es Sinn macht, den Pumpkinhead wieder loszulassen: Der fiese Doc Fraser (Doug Bradley) und seine Familie schlachten Dorfbewohner aus, um mit deren Organen Geschäfte zu machen. Zeugen müssen natürlich sterben, die Familie sieht nach milder Inzucht aus und hat vom geistig simplen Bruder bis zur drogensüchtig Bitch-Schwester auch das volle Widerlingsprogramm zu bieten.
Schließlich stolpert die Gemeinde dann aber über die Leichen und hat die Family minus Doc auf dem Kieker, da der zum Zeitpunkt der Festnahme woanders ist. Natürlich kommt keiner auf die Idee, dass er auch was damit zu tun haben können, immerhin sind sie ja nur Verwandte und er darf noch lustig medizinische Befunde zum Geschehen abgeben. Natürlich vertraut die Hillbilly-Gemeinde den offiziellen Wegen nicht so ganz, da die Leichen ihrer Anverwandten missbraucht wurden bzw. diese ihrer Organe wegen umgebracht wurden.

Also geht es fix zur Dorfhexe, die vom Tatort den Körper des Farmers Ed Harley (Lance Henriksen) holte. Auf den Wunsch von vier Dörflern erweckt diese den Pumpkinhead, der unsinnigerweise aus Harleys Leiche hervorkommt, der Jagd auf die Drahtzieher macht...
Der erste Teil war recht gut, das Sequel auch ganz annehmbar und man sollte meinen, dass man mit der Geschichte des monströsen Kürbiskopfes nicht soviel falsch machen kann – Pustekuchen. „Pumpkinhead 3“ offenbart an jeder Ecke Drehbuchlücken, denn noch nicht mal an das originale Konzept kann man sich halten. Der Pumpkinhead verfolgt immer noch die Schuldigen, aber nicht so geradlinig wie in den Vorgänger; stattdessen wird auch mal eben der Dorfpfarrer vor versammelter Gemeinde weggetatzt, obwohl die Schuldigen im Nachbarhaus sind – dabei jagt der Pumpkinhead doch eigentlich nur die, auf die seine Beschwörer ihn ansetzen.
Darüber hinaus kann „Pumpkinhead 3“ nicht mit einem einzigen wirklich sympathischen Charakter aufwarten, die Hinterwäldlerbevölkerung ist entweder heillos dumm, unleidlich oder verblendet rachsüchtig; da kann man sich fast noch der Mengele-Light-Logik des Arztes anschließen, der das Personenausschlachten noch als Dienst an der Gemeinde bezeichnet, da er mit den Organen anderen geholfen hat. Ansonsten killt der Pumpkinhead also die Schuldigen (und diverse Unschuldige, widersinnigerweise auch einige seiner Beschwörer), der Doc versucht die Beschwörer zu killen und die Beschwörer versuchen den Wahnsinn aufzuhalten, als ihnen bewusst wird, was sie da begonnen haben.

So schmeißt der Film diese verschiedenen Handlungen wirr durcheinander, folgt mal Person A, mal Person B. Der Pumpkinhead ist hier in vielen Szenen animiert, nur eben auf schwachem B-Niveau, da waren die handmade-Vorgänger wesentlich charmanter. Doch immerhin tut die Regie trotz chronischer Unterfinanzierung noch ihr möglichstes, um das Beste aus den Attacken des Biestes rauszuholen und da kann „Pumpkinhead 3“ immerhin noch Punkte sammeln, denn immerhin ist das Geschehen phasenweise sogar spannend, zumindest in einigen Mordszenen.
Darstellerisch ist die Belegschaft irgendwo zwischen mäßig und routiniert einzuordnen, hängen bleibt aber keine Performance des quasi komplett unbekannten Cast – selbst Doug Bradley bleibt reichlich blass. Die Ausnahme ist da Lance Henriksen, der vermutlich nur dabei ist, damit man noch einen bekannten Namen neben Bradley aufs Cover schreiben konnte. Seine Beteiligung ist eigentlich ein Witz, da er lediglich als geisterhafte Erscheinung im Wald stehen darf und einen von Tugendhaftigkeit erzählen. Immerhin sorgt das für eine der wenigen Ambivalenzen des Films, den geläuterten Übelwicht, insofern ist seine Rolle dann wohl nicht ganz verkehrt.

Was bleibt, ist unspektakuläre, uninteressante und meist unspannende direct-to-video-Grütze, die man schnell wieder vergessen hat. Ein paar Attacken des Pumpkinhead retten noch ein wenig die Ehre des Films, ansonsten vergisst man das dünne Filmchen aber besser schnell.

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