Review

Country Road, West Virginia…14.07.2008

Es ist ein Kreuz mit dem Filmgucken, man hat immer etwas zu maulen, wenn man mit offenen Augen vor der Heimkinoleinwand sitzt. Lange Zeit gab es keine Horrorfilme, das hat man bemängelt. Jetzt endlich gibt es sie wieder, aber natürlich ist der erste Hype vorbei und man dreht seelenlose Fortsetzungsfilme oder Folterstreifen, die beide irgendwann dem Betrachter nur noch ein müdes Lächeln entlocken. Klar, gerade in diesem Genre ist Innovation schwierig, aber muß es denn immer die Mär von Menschlein sein, die einmal in ihrem Leben eine falsche Abzweigung oder eine Abkürzung nehmen und dafür hart bestraft werden, wie es uns seit „Wrong Turn“ viele Nachfolger weismachen wollen? Ach, es ist ein Kreuz…aber dennoch ist dieser Film hier recht gelungen.

Tief in den Wäldern von West Virginia nehmen sechs junge Menschen, deren Namen – Filmfigur oder Darsteller spielt keine Rolle – sofort wieder dem Vergessen anheim fallen, an einer Überlebensshow teil. Wer nach fünf Tagen und zahlreichen Prüfungen siegt, bekommt Geld, und das ganze wird schön medial aufbereitet und übertragen, geleitet von einem Exsoldat. Tolle Prämisse, ist fast so wie RTL am Abend…doch natürlich sind die Kandidaten nicht allein im Wald, denn dort hausen durch eine stillgelegte Chemiebude verseuchte Mutanten, die einen großen Appetit auf Menschenfleisch haben. Wir lernen: neben BASF leben heißt nur Mineralwasser trinken, die Folgen können sonst garstig sein.
Und so beginnt schnell eine wilde Hatz auf die Kandidaten, die sich ihrerseits zur Wehr setzen, wobei genregemäß zum einen nicht alle überleben, zum anderen aber auch noch die unvermeidliche Fortsetzung angedeutet wird.

Henry Rollins ist als Darsteller noch der Beste des Ensembles, alle anderen werden sicherlich in der nächsten Zeit nicht sehr viele Rollenangebote bekommen. Aber gut, was will man denn auch verlangen, wenn einfach nur Typen für eine Fernsehshow zusammengeholt werden, die wegen der Einschaltquoten einfach ein wenig speziell sein müssen…hurra, der Quotenschwarze ist auch dabei, und er stirbt auch nicht als erster! Daher richtet man das Augenmerk nicht auf die Story, denn die ist reichlich dämlich, sondern auf Blut & Morde, und davon gibt es mehr als im Original, ist ja klar, sind ja auch mehr Menschlein mit an Bord. Die Effekte sind ordentlich gemacht, zumeist auch von Hand, und so hat das Treiben doch einen gewissen Unterhaltungswert, wenngleich die Mutantenlang nicht so fies wirken wie im Original. Nur einen dritten Teil, den braucht es nicht…und auch der Titel ist nicht wirklich in Ordnung, denn die Figuren nehmen keine falsche Abzweigung…7/10.

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