Dass WRONG TURN 2 satirische Obertöne pflegt, daran lässt Regisseur Joe Lynch seine Zuschauer keinen Augenblick zweifeln. Henry Rollins scoutet als Animiermännchen für eine „Hol-Mich- Hier-Raus, Lebendig!“-Backwood-Reality-Soap. Hinter ihm her macht die übliche dummbrotige Mischpoke, Aushilfsschauspieler und eine Crew, die sich mit dämlichem Gewäsch zutexten, ihre „Battle Royal“-Shirts aufdringlichst in die Kamera halten, die sich umdrehen, in den falschen Momenten, rennen und hinfallen, ficken und sterben – nur in diesem Falle ist alles echt, bricht die Film-im-Film-Verschachtelung. Es lauert wirklich Gefahr in diesem Dschungel-Camp. Es ist nicht der selbe Clan wie in Rob Schmidts Original, der seinen Opfern mit solch beklemmend animalischen Instinkt auflauerte, übermenschlich stark und ohne jedwede soziale, moralische Inhibition, aber Äxte und Sägen, Gewehre und einen gigantischen Häcksler hat auch die hässliche Bagage, die in diesem Hinterwäldchen jagt.
Das aufdringliche Anliegen einer Persiflage auf Fernsehformate äußert sich bei Lynch leider fast ausschließlich in einem albernen Gaudi billig aufgespielter Klischees, in einer immer überbetonten Erhöhung über sein Sujet und seine Figuren – ein schelmisch schmunzelnder Strippenzieher will er sein. Und er watet doch gleichzeitig so wonniglich in Gedärm und Blut, dass man ihn und sein Werk gerne despektierlich als verheuchelten Dreck abtun kann – es sei denn man masturbiert auf explodierende Köpfe und abgerissene Extremitäten, dann ist WRONG TURN 2 eventuell für ein paar Taschentücher gut.