War WRONG TURN noch ein halbwegs spannendes, solide inszeniertes Backwood-Revival, so kann man das hochnotpeinliche Sequel getrost in die Tonne kloppen. Die Macher waren sich nicht zu schade, auch noch das letzte noch so ausgelutschte Klischee vom Genre-Bodensatz auszukratzen. Nichts, aber auch garnichts an diesem Filmchen ist eigenständig, jede Sequenz ist kopiert, abgekupfert von anderen Genrebeiträgen, sei es TCM oder mehr oder weniger bekannte Slasher. Man könnte sich wirklich die Mühe machen jede einzelne Station, jedes Handlungselement auf sein Original zu untersuchen, aber das lohnt sich natürlich nicht bei diesem , Entschuldigung, stumpfsinnigen, ärgerlichen Dilletantenstreifen. Besonders angetan scheinen die Macher dabei vom jüngsten TCM-Prequel gewesen zu sein, das auch schon kein knaller war, diesen Schund noch um Lichtjahre voraus ist.
Anscheinend halten die Verantwortlichen von WRONG TURN 2 ihr Publikum für ähnlich geistig degeneriert wie ihre filmischen Freaks. Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären, wie man die Chuzpe besitzen kann, dem Publikum einen solchen dummdreisten Müll vorzusetzen. Das Ringelpietz mit Anfassen im großen dunklen Wald ist weder schockierend noch in irgendeiner Art und Weise spannend. Die Darsteller passen sich dabei dem Drehbuch mühelos an. Nicht einmal als Trash ist der Film goutierbar, da er auch weder witzig noch selbstironisch ist.
Und nun zu dem, was einigen ja das Wichtigste, wenn nicht gar Einzigste ist: Ja, es gibt ein paar Splatter-Effekte. Ja sie sind recht blutig - kommen in etwa so daher, als wäre das verwendet worden, was bei TCM-remake und -prequel vom Schneidetisch gefallen ist. Aber sie sind weder schockierend noch irgendwie sonst emotionalisierend, sondern einfach selbstzweckhaft in den belanglos dahindümpelnden Streifen einmontiert. Sich ein paar mittelmäßigen Effekten halber einen solchen Film reinzuziehen und dann abzufeiern - scheiße, aus dem Alter bin ich raus. Allen Leuten, die sich auch FREITAG, DER 13. Teil 36 oder Halloween 41 vs. Freddies Killerkanarienvogel anschauen würden, empfehle ich den Film jedoch wärmstens.
Ich rate dringend, einen Riesenbogen um diesen Streifen zu machen (egal, ob unrated oder nicht) -aber das werden natürlich viele anders sehen. Und mein Gott, es ist ja deren Zeit und Geld. Den Machern und Produzenten ist eigentlich nur eine finanzielle Bauchlandung zu wünschen, um uns in Zukunft vor Genrebeiträgen wie diesem zu verschonen.
1,6/10 - allerhöchstens.