Review

Von Legende zu Legende


Tim Burton erweist dem „schlechtesten Regisseur aller Zeiten“ Ed Wood seine Ehre und Anerkennung, indem er in seinem gleichnamigen Film und Leidenschaftsprojekt dessen Leben, Höhepunkte, Charakter und Philosophie perfekt in Bilder, Situationen und Gefühle packt, sodass „Ed Wood“ ebenso wie sein porträtierter Mensch zu einem ungewöhnlichen Vorbild wurde - von „My Name Is Dolemite“ bis zu „The Disaster Artist“…

„Ed Wood“ ist hochgradig starbesetzt, sieht verdammt und passend chic in schwarz-weiß aus, er hat eine Menge authentischem (Filmbusiness- und Nerd-)Humor und Depp in einer Hochform, die er wohl kaum mehr je erreichen wird. Doch was „Ed Wood“ besonders herausstechen lässt, aus jeder Schublade in die man ihn stecken könnte, ist sein Herz für Außenseiter, für Träumer, für B-Movies und für Hollywoods Randerscheinungen. Und dazu könnte wohl kaum ein besserer am Ruder gewesen sein als Tim Burton, hier ebenfalls auf seinem Zenit. In „Ed Wood“ kommt einfach alles zusammen - und das richtig und positiv. Viel mehr als eine Biografie. Eher ein Lebensgefühl, eine Hommage, ein Mutmacher. Porentief ehrlich und zu jeder Zeit sympathisch. Egal wie schräg, untalentiert oder skurril die Figuren auch sein mögen. Und eigentlich gerade wegen ihrer vielen Fehler. Er lacht nie über seine Subjekte, zieht viel mehr einen damals langst überfälligen Hut. Groß! 

Fazit: der beste, persönlichste und emotionalste Film, den Tim Burton je gemacht hat. Eine Ode an seine Vorbilder, seine Leidenschaft, seine Inspirationen. An Mut, Träume und Ehrlichkeit. Intim und mitfühlend in jeder Sekunde. Ein Meisterwerk und viel mehr als eine Abhandlung über Ed Wood, der seiner Zeit nicht nur oft gar voraus war („Glen or Glenda“!), sondern viel mehr sein ganz eigenes Ding durchgezogen hat und von Zeit, Raum, Norm gänzlich getrennt schien. Gut so! 

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