Das Leben des Edward D. Wood Jr., verfilmt von Tim Burton (oho in Schwarzweiß).
Wood gilt im Volksmund als schlechtester Regisseur überhaupt .. seiner Zeit (1950) war er optimistisch, merkwürdig (trug gerne Frauenkleider beim Dreh) und warscheinlich ein netter Kerl, der leider nicht den Hauch von Talent besaß. Ominöserweise hat Wood immer Produzenten für seine Filme gefunden. Und was für welche ... mal eine Baptistengemeinde, mal Trashfilm Produzenten oje.
Johnny Depp verkörpert den euphorischen Filmemacher wunderbar. Es ist sehr amüsant, wie Wood begeistert seine Filme dreht, mit Frauenkleidern tanzt und versucht, andere Leute mit seiner Sicht der Dinge anzustecken. Auch die restlichen Darsteller sind klasse. Martin Landau als gealterter Bela Lugosi, Sahra Jessica Parker als Woods Freundin und Bill Murray sowie Jeffrey Jones in Nebenrollen.
Die Machart ist für Tim Burton Verhältnisse sehr nüchtern und untypisch. Keine abedrehten Ideen, keine schiefen Gebäude und keine großartigen Spezialeffekte. Nein, es wurde Wert darauf gelegt, dass "Ed Wood" wie ein Film aus der Schwarzweiß Ära wirkt. Und dies ist vollends gelungen. Ein passender Soundtrack (diesmal nicht von Danny Elfman, sondern von Howard Shore) begleitet den Film und trägt stark zur Stimmung bei.
Burton verlässt mit diesem Film das Terrain der phantastischen Inhalte und spendiert uns mit "Ed Wood" eine, für ihn untypische, Tragikomödie mit toller Besetzung. Aber ich nachhinein frage ich mich schon: Wer sonst hätte das Leben des Edwar D. Wood Jr. verfilmen können, wenn nicht mein Goldjunge mit der lustigen Frisur?
Fazit: Nicht Burtons bester, aber dennoch sehenswerter Film.
8/10