„We don`t call it mad, we call it excentric“
Nachdem Tim Burton mit Batman Returns einen Blockbuster im klassischen Sinne zuwege gebracht hat, widmete er sich zwei Jahre später einem wesentlich unkommerzielleren Stoff, den komplett in Schwarz/Weiß abgedrehten Geschichte des Trash Regisseurs Ed Wood.
Burton ist immer dann am stärksten wenn er die Brücke zwischen Mainstream und Avantgarde einreißt, was ihn auch heute, gerade in visueller Hinsicht immer wieder gelingt. Aber während ein neuerer Burton wie z.B. Charly Und Die Schokoladenfabrik schon fast zur Stilübung gerät, haben wir es hier mit einem Film mit wirklicher Tiefe zu tun.
Es gibt Leute die gute Filme lieben und welche die Filme lieben. Die größeren Enthusiasten findet man wohl unter den letzteren, zu denen wohl auch Ed Wood gehörte, wenn man seiner Darstellung in diesem Film Glauben schenken kann. Einen Ed Wood Film zu sehen ist wohl eine Erfahrung die man bestenfalls in die Kategorie „Interessant“ einordnen kann. Wie ein blutiger Autounfall. Schrecklich, aber man kann einfach nicht wegsehen. Burton macht hier das einzig Richtige wenn er das Ganze mit Humor sieht ohne die Person Edward Wood Jr. Ins Lächerliche zu ziehen. Wenn man Johnny Depp dabei zusieht wie er voller Inbrunst versucht seinen Schund an den Mann zu bringen kann man nicht anders als diese Figur für seinen Glauben an sich und sein Werk zu bewundern (und eben auch belächeln). Ganz nebenbei ist der Film auch aus schauspielerischer Sicht das Beste was der Jahrgang zu bieten hatte. Egal ob Johnny Depp, der grandiose Martin Landau, Bill Murray oder auch Jeffrey Jones. Sicherlich neben Batman Returns Tim Burtons bester Film seines bisherigen Schaffens. Ach so, und Ed Wood trägt gerne Angora Wäsche.
09/10