Review

Noch im abenteuerlichsten, dilettantischsten und unfreiwillig komischen Genrefilm steckt die ganze Idee des Kinos.

Dies ist vielleicht der Leitsatz für das filmische (Mach) Werk von Ed Wood.
Regie Exzentriker Tim Burton verbeugt sich hier vor einem Filmemacher, der sowas von untalentiert war, das man nach dem Sehen einer seiner Filme, entweder vor Trauer oder durch Lachanfälle anfängt zu weinen. Doch oftmals wird vergessen, das dieser Ed Wood mit so einem unglaublichen Selbstbewusstsein an seine Projekte ging, für das man ihn bewundern muss. Er drehte tatsächlich Filme um seine Vision zu verwirklichen ( wie in der genialen Schlüsselszene des Films, mit Orson Welles genial aufgezeigt wurde) und nicht nur um des Geldes willen. In diesem Punkt ist er einigen Regisseuren wohl sogar überlegen. Burton drehte nicht nur einen ebenso komischen wie tragischen Film, sondern er gewährt auch noch einen tollen Einblick in das Filmemachen. Kritikpunkte gibt es nur wenig. Ein paar Längen bleiben bei so einer Art Film natürlich nicht aus. Außerdem ging mir die, meiner Ansicht zu oft dargestellte Vorliebe zum Transvestimus, von Wood etwas auf die Nerven.

Das größte Problem von Ed Wood war wohl, das seinen Filmen jegliche Form von Selbstironie fehlte. Vor allem das macht sie wohl letzendlich so grottenschlecht. Doch nun genug davon. Burton ist wohl der unendlich talentiertere Filmemacher, da wird wohl niemand wiedersprechen. Schon allein der Vorspann ist absolut brillant gemacht und auch so ist der Film sehr stark inszeniert worden. Die Schwarz-weiß Optik ist wiedermal, für so einen Film perfekt gewählt und die gewollt billige Ausstattung, sowie die tolle Musik, lassen perfekte 50iger Jahre B-Movie Stimmung aufkommen. Die Darsteller sind wirklich absolute Oberklasse. Johnny Depp spielt diesen schwierigen Part grandios und er beweist erneut eindrucksvoll seine Vielseitigkeit. Martin Landau hat seinen Oscar redlich verdient und spielt die wohl traurigste Figur des Films brillant. In den Nebenrollen ist u.a. eine gute Sarah Jessica Parker ( die ich dank Sex and the City eigenltlich nicht leiden kann) zu sehen. Ebenfalls sehr gut überzeugen können die wiedermal bezaubernde Patricia Arquette und Bill Murray in einem sehr skurilen Part.

Fazit: Mit Ed Wood gelang Tim Burton eine unterhaltsame, liebenswerte Hommage an einen wirklich seltsamen Menschen. Doch der Film ist noch viel mehr. Er ist vor allem ein gewaltiges Loblied auf die Liebe zur Filmkunst. Vielen wird der Film sicher nicht gefallen, doch Filmverrückte und Träumer im Allgemeinen, wird der Film von Anfang an in seinen Bann ziehen. Das kann ich euch garantieren.
9/10

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