Nach dem Überraschungserfolg "Edward mit den Scherenhänden" von 1990, der sowohl Qualitativ als auch Finanziell ein Erfolg war, kamen 4 Jahre später das Dreamteam Burton / Depp erneut zusammen.
Johnny Depp ist Edward D. Wood Jr., ein Talentloser Regisseur, der Anfang der 50er Jahre begann ein B-Movie nach dem anderen abzudrehen und nach unzähligen Flops versuchte sich den Rest seiner Karriere mit Trashigen Pornos über Wasser zu halten.
"Ed Wood" geht als erster, mir bekannter Film der Frage nach, wie ein B-Movie eigentlich zustande kommt. Dies geschieht auf eine sehr Intelligente, Witzige und Warmherzige Art, die für Tim Burton typisch ist. Es wird nicht einfach nur versucht, den Hauptakteur bedingungslos als Idioten darzustellen. Nein, nicht nur dank Depps grandioser Inszenierung gelingt es die unglaubliche Gradwanderung zwischen Satire und persönlicher Anerkennung zu meistern.
Das ist sicherlich alles andere als einfach, wenn man bedenkt, dass eine Person im Mittelpunkt steht, die einen schlechten B-Movie nach dem anderen abdreht, zwischendurch gerne Frauenkleider trug und trotz offensichtlich mangelndem Talents einfach nur so sein will wie Orson Welles (was wohl zu 100% eine Mission Impossible darstellt).
Beeindruckend ist auch, mit wie viel Liebe zum Detail die einzelnen Szenen von Woods Filmen nachgestellt wurden und mit Hilfe einer großen Portion Humor gezeigt wird, wie diese zustande kamen. Vor allem das Finale, sprich die letzten 10 Minuten vom SciFi Blödsinn "Plan 9 from Outer Space", dessen Premiere auch das Ende des Films darstellt, bringt einige Lacher mit sich.
Ed Wood ist einer der schönsten und Intelligentesten Komödien aller Zeiten. Mein absoluter Burton Favorit. Er lebt nicht nur von den fast perfekt besetzten Darstellern, die bis zur kleinsten Nebenrolle ihr bestes geben. Neben Johnny Depp spielt auch Jessica Parker (Sex and the City) die Eifersüchtige Ehefrau so überzeugend und liefert eine wahnsinnige Performance ab.
Man merkt das Burton hier Ed Wood und damit dem gesamten B-Movie speziell der 50er und 60er Jahre Tribut zollt. Einer der sich nur lustig machen will, kann so etwas nicht abliefern. Was dieser Film geleistet hat, zeigt sich bei Interviews mit ehemaligen Kollegen von Ed Wood, die stolz wie Oscar erklären wie toll es doch gewesen ist, mit ihm zusammen gearbeitet zu haben.
Womit wir bei der Oscarverleihung währen. Diese setzte dem ganzen zu guter letzt noch die Krone auf und zeichnete Martin Landaus Leistung mit einem Oscar als bester Nebendarsteller aus. Sein alter Ego Bela Lugosi wollte zu Lebzeiten nichts mehr als für seine Schauspielerischen Leistungen anerkannt werden. 1994 fast 30 Jahre nach seinem Tot erhält er endlich seine gewünschte Anerkennung.