Review
von Alex Kiensch
Der deutsche Trashfilm-Regisseur Uwe Boll, der sich in der Anfangszeit seiner Karriere einen Namen mit diversen Computerspiel-Verfilmungen machte, liefert mit "Schwerter des Königs" einen weiteren Streifen nach einem bekannten Spielehit ab. Dass der Film dabei qualitativ weit hinter der Vorlage zurück bleibt, dürfte bei Bolls Referenzen kaum überraschen.
Am beeindruckendsten ist hier noch das Staraufgebot, das Boll zusammentrommeln konnte: Jason Statham spielt einen namenlosen Farmer, der durch den Mord an seinem Kind und die Entführung seiner Frau unfreiwillig in den Krieg zwischen dem weisen König (Burt Reynolds) und einem bösen Magier (Ray Liotta) verwickelt wird. Unterstützt von seinen Kameraden, zieht er in die Schlacht um das Königreich.
Seit Peter Jackson mit "Der Herr der Ringe" einen modernen Klassiker des Fantasyfilms geschaffen hat, kommt kein ähnlich gelagerter Film am Vergleich mit diesem vorbei. Auch bei "Schwerter des Königs" sind die Parallelen offenkundig: Eine Fantasywelt, in der es von Magie, Monstern und Intrigen nur so wimmelt und durch die sich der unfreiwillige Held kämpfen muss. Das ist aber auch schon alles, was man hier vergleichen kann - in jeder anderen Hinsicht spielt Bolls Werk in einer viel tieferen Liga. Die Schauspieler sind schlecht bis mittelmäßig, reden oft allzu erklärende Dialoge daher, die zwischen belanglos und dümmlich pendeln, und kämpfen gegen Gummianzug-Monster und mit Spielzeug-Schwertern, die als solche problemlos zu erkennen sind.
Hinzu kommt die wirre Inszenierung der Story, die zu viele Handlungsfäden aufmacht, von denen keiner wirklich von zentraler Bedeutung ist und die deshalb immer wieder den Spannungsbogen einzelner Szenen durchbrechen, wenn sie zum nächsten Ort springen. Die zahlreichen Kampfszenen schließlich sind so hektisch und verwackelt inszeniert, dass man oft kaum etwas erkennen kann - ein Trick, durch den verschleiert werden soll, mit welch billigen Mitteln hier inszeniert wurde. Kurzum kommt hier nicht für eine Minute echte Spannung auf. Stattdessen zieht sich die Fantasygeschichte beinahe zwei Stunden hin, vollgepackt mit pathetisch-doofen Dialogen, schlechter Ausstattung und einem Nichts von Story, das durch melodramatische Szenen immer wieder verlängert wird.
Da helfen weder ein oder zwei gute Ideen (wie der Schwertkampf zweier Zauberer, die nicht mit eigenen Händen kämpfen, sondern die Schwerter vor sich durch die Luft segeln lassen) noch einige gelungene Spezialeffekte oder die selbst in Nebenrollen überraschend namhafte Besetzung. Überhaupt ist der einzige Humor, der im Film aufblitzt, unfreiwilliger Natur, etwa wenn man die grunzenden Monster als Männer in Gummianzügen erkennt oder die Musik zu den letzten Worten des sterbenden Königs zur schwülstigen Kakophonie anschwellt. Eine gute Prise Ironie hätte dieses Trash-Spektakel deutlich aufgelockert und für ein wenig mehr Unterhaltung gesorgt. So bleibt nichts anderes als ein langweiliger Fantasy-Blödsinn, der mit einer nichtssagenden Story, unterforderten Darstellern und sinnfreien Dialogen aufwartet.