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Denzel auf der Jagd nach den bösen Buben

Der arme Herr Washington, er hat es immer und immer wieder mit Bombenlegern zu tun. Einst als FBI-Mann im „Ausnahmezustand“, nun als Mitglied des ATF bei der Untersuchung einer Bombenexplosion in New Orleans. Dort wurde eine Fähre in die Luft gesprengt, und was die Sache für Denzel persönlich werden läßt, ist die Tatsache, daß sein Partner an Bord der Fähre war. Es gibt wenig Anhaltspunkte, nur den seltsamen Tod einer jungen Frau kurz vor der Explosion. Doch hurra, amerikanische Technologie macht es möglich: es gibt, brandneu und auch bald bei Ihnen daheim, lieber Leser, eine Möglichkeit, die Vergangenheit live zu beobachten. Und so folgt Denzel aka Doug Carlin den letzten Tagen der schönen Dame…und irgendwann per Zeitreise auch direkt ins Geschehen eingreifend.

Und da beißt es sich dann, wie bei fast allen Filmen, die das Thema der Vergangenheitsbewältigung durch direkten Aktionismus transportieren. Es geht halt nicht, so einfach ist da, und es ist dabei völlig egal, wie man es uns dumme Zuschauer versucht, glaubhaft zu machen, Schon Herr van Damme hatte seine Probleme als „Timecop“, und auch Tony Scott schafft es nicht, den denkenden Zuseher ganz auszuschalten. Es sieht bis kurz vor Schluß insgesamt ganz stimmig aus, doch dann muß ein Happy-End folgen, welches den schönen Strom der Zeitläufte ganz wunderbar stört. Bäh, sage ich dazu, das muß nicht sein. Aber wann gönnt sich Hollywood schon einmal den Verzicht auf einen unbedingt guten Ausgang der Geschichte? Na? Eben, das stimmt den Kinogänger unfroh, und dann teilt er es seinen Freunden mit, und schon haben wir…Kassengift.

Schade, denn der Film überzeugt durch eine ordentliche Mischung von Actionszenen, Spannung und Science-Fiction-Elementen. Dank Teflon-Denzel ist schauspielerisch alles im grünen Bereich, Tony Scott verzichtet als Regisseur zum Glück auf seine Mätzchen, und New Orleans ist direkt nach dem Hurrikan ein wahrlich ansehnlicher Schauplatz für das Treiben rund um einen durchgedrehten Patrioten. Natürlich darf man hier keinen reinen Actionfilm erwarten, vielmehr sehen wir relativ intelligente Unterhaltung, die sich leider irgendwann in den üblichen Pfaden bewegt. Und nachdenken sollte man angesichts der Ungereimtheiten besser nicht, sondern den Film als das Nehmen, was er nun einmal ist – ein sauber inszenierter, schneller Thriller mit durchweg positiven Effekten und einer insgesamt recht innovativen Handlung. Nichts daran ist schlecht, also 8/10.

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