Eine Slasherparodie, in der ein Ronald Reagan Verschnitt versiffte Hippies abschlachtet – das klang als Prämisse vorzüglich, ist als fertiger Film leider recht katastrophal.
Dabei hat Regisseur und Drehbuchautor David Arquette, vor allem bekannt durch seinen Part in der „Scream“-Trilogie, das Slashergenre durchaus verstanden. Wie dort üblich wird der Killer durch ein traumatisches Erlebnis geschaffen: Kurz nach Betrachten einer Reaganrede im Fernsehen der 80er wird ein kleiner Junge Zeuge wie sein Holzfällervater infolge eines Streits mit Naturschützern verhaftet wird, filettiert den erstbesten Öko mit der Kettensäge und wandert daraufhin in die geschlossene wie dereinst Michael Myers. Doch ein Genre zu verstehen bedeutet nicht auch es parodieren zu können, denn bereits hier wirkt die Satire plump, unbeholfen und gewollt.
Jahre später sind die Hippiezeiten nur noch nostalgisch geprägte Erinnerungen, die aber auch zum großen Festival Cash-In genutzt werden können, so wie beim Free Love Festival, zu dem auch eine Truppe von Hauptfigurspacken tourniert. Da taucht der Geisteskranke im Reagan-Outfit aus und nimmt späte Rache an den modernen Hippies…
Die Prämisse ist lustig, sowohl der Originaltitel „The Tripper“ als auch der deutsche „President Evil“ haben amüsante Wortspiele zu bieten und das am Anfang stehende Reaganzitat „A hippie is someone who talks like Tarzan, walks like Jane and smells like Cheetah“ zaubert ein dickes Grinsen aufs Gesicht. Doch das waren dann auch schon die Ideen, die „The Tripper“ hurtig raushaut, aber danach fiel den Machern wohl nichts mehr.
Also wird hier nach dem Zehn-kleine-Negerlein-Prinzip die Hippiebelegschaft weggemurkst, was aber mangels sympathischer, interessanter oder zumindest ansatzweise ausgearbeiteter Charaktere reichlich unspannend daherkommt. Bei den Kills suppt es dann auch so richtig grützig, doch all das Blut und Gekröse kann nicht übertünchen, dass Arquettes handwerkliche Fähigkeiten als Regisseur doch etwas zu wünschen übrig lassen. „President Evil“ wirkt durch und durch leidenschaftslos gefilmt, vor allem ohne Sinne für Spannungsaufbau in den Mordszenen, am besten wohl zu sehen in der als Höhepunkt konzipierten Massenschlachterei, wenn der Ersatz-Reagan mit den Axt inmitten der Hippiemeute wütet, was jedoch nie als dramatisches Ereignis erscheint, so genauso öde ist wie das vorige Geschnetzel.
Zwischendrin versucht der Film noch falsche Fährten ob der Täteridentität zu legen, auf die jeder halbwegs gewiefte Zuschauer aber nicht reinfällt, außerdem will er noch witzig, verspulte Hippies wie deren konservative Gegner gleichermaßen aufs Korn nehmen, doch auch hier sind es dann Zotengags um nackte Althippies, Versteckaktionen in Dixieklos und abstruse Verstümmelungen, die mit „Date Movie“-hafter Plumpheit vorgetragen werden.
Da gehört Thomas Jane als uriger Sheriff zu den Lichtblicken des Films, denn herrlich spielt er mit seinem Image als harter Mann, aber das sind bloß Perlen vor die Säue. In der Opferriege tummeln sich mit Jaime King, Lukas Haas und Jason Mewes auch keine Unbekannten, doch zum Zuge kommt keiner in den Einfaltspinselrollen, die das Drehbuch ihnen auferlegt. Neben David Arquette haben sein Vater Richmond sowie seine damalige Frau Courteney Cox Cameos.
Die Grundidee, die hat es in sich, doch leider wissen weder Drehbuch noch Regie etwas damit anzufangen, sodass ein ödes Geslashe gepaart mit zotigen Witzen und versuchter Satire bleibt. Bleib doch beim Schauspielern David, das kannst du viel, viel besser.