Nur wenige Filme werden wirkliche Überraschungshits, 2006 war es ohne jede Frage "Nachts im Museum", der mit einer simplen Story so manchen begeistern konnte.
Im Prinzip ist das Erfolgsrezept des Films klar: Einfache Story, viele Stars. So agieren neben Ben Stiller unter anderem die Comedy-Legenden Mickey Rooney, Dick Van Dyke oder aber auch Robin Williams. Wenn man der Story dann noch ein paar wirkliche lustige Gags hinzufügt ist der Abend wirklich gerettet.
Die Geschichte ist sehr schnell erklärt. Larry (Ben Stiller) bekommt den Job als Nachtwächter in einem Museum und wird in seiner ersten Nacht mit einer großen Überraschung konfrontiert: Alles erwacht nachts dank einer ominösen, ägyptischen Platte zum Leben. Und während Larry langsam versucht, sich der diversen Probleme anzunehmen, sehen die drei alten Nachtwächter in der ägyptischen Steintafel eine Goldgrube und stehlen eben diese.
So, nun zum Film. Der Aufbau ist recht nett, auch wenn der Film an Anfang fast in einer herzlosen Belanglosigkeit versinkt, würde man nicht wissen, dass er noch spektakulärer wird. So riecht in der ersten halben Stunde so ziemlich alles nach Familienfilm mit uralter Handlung, die Witze sind ebenso arm wie Überraschungen. Wenn man sich allerdings darüber hinweggesetzt hat wird der Film mit jeder Minute lustiger. Das fängt an mit einem lebenden Skellet eines Tyrannosaurus', über eine wütende Meute angeführt von Dschingis Kahn bis zu zwei trotzigen Modellmännchen, die sich gegenseitig in jeder freien Minute fertig machen. Mitunter sind auch einige Fehlzündungen mit bei, z.B die irgendwie lächerliche Osterinsel-Skulptur.
Aber auch leider (Wie soll es anders sein) ist auch hier wieder eine Liebesgeschichte mit bei, wenn auch eine ungewöhnliche. So versucht sich Teddy Roosevelt daran, einer indianischen Frau den Hof zu machen. Das ist zwar in seinen Ansätzen nett anzuschauen, ermüdet die Handlung aber mitunter auch. Ben Stiller ist hier nicht in seiner besten Spiellaune, gibt aber trotzdem eine gute Leistung ab. Seine Schlägereien mit dem kleinen Affen sind eines der vielen Highlights des Films. Da kommen wir auch zu den anderen Tieren. In der afrikanischen Halle wurden nämlich alle Tiere bis auf den kleinen Affen anscheinend computeranimiert, jedenfalls ist das unverkennbar. Mir ist schon klar, dass es relativ schwer ist, echte Löwen für sowas zu gewinnen, die einem nicht gleich den Arm ausreißen, aber richtige Tiere wären dem Film bestimmt zu Gute gekommen.
Ja, gegen Ende dann die einigermaßen überraschende Wendung, wenn die drei alten Wärter die ägytpische Tafel stehlen und im Museum sowas wie eine Jagd entsteht, die damit endet, dass alle Museumswesen nachts draußen sind. So wird das Ende auch wirklich zum Showdown. Die heimlichen Favouriten des Films sind aber ganz klar Steve Coogan als Octavius und Owen Wilson als Jedediah, jede Szene mit den beiden war ein Genuss, ist es nun die Verfolgungsjagd im Miniauto oder die verzweifelte Aktion, Luft aus einem Reifen zu lassen, die einem Katastrophen-Film gleich kommt.
Alles in allem ist der Films sehenswert, auch wenn er mehr für Kinder ist als für Erwachsende, was aber nicht schlimm ist. Auch wenn die Handlung manchmal stockt, ziwschendurch ist es so turbulent, dass man die Zeit gar nicht merkt.
Fazit
Gute Familienkomödie ala' "Jumanji", die mit sehr guten Effekten und witzigen und hektischen Momenten aufwarten kann. Der Überraschungserfolg ist nicht verwunderlich.
7/10