Eindeutig - der Film hat das gewisse Etwas!
Zum einen mag es an den hochkarätigen Namen liegen, die diesen Film (überwiegend während der filmischen Nächte) mit Leben erfüllt haben, zum anderen an der Story, die zwar letztlich nicht wirklich tiefgründig gewesen sein mag, aber dennoch den nötigen Schuss Außergewöhnlichkeit besitzt.
Ben Stiller (als chaotischer Vater, aber durchaus strukturierter Museumswärter) wirkt so, als hätte er schon immer auf diese Rolle gewartet. Mit weniger coolen Sprüchen und vielmehr Enthusiasmus bezüglich einer ausgefeilten Mimik kann er wirklich überzeugen. Und auch Robin Williams (den ich persönlich sonst weniger mag) als Präsident Roosevelt lässt die Geschichte definitiv lebendig werden. Ein merklich mit Spaß an der Sache agierender Owen Wilson liefert sich mit einem zum Schreien komischen Steve Coogan (die schon in Jackie Chans „In 80 Tagen um die Welt“ kurz aufeinander trafen) ein Duell nach dem anderen. Und so bleibt dem Zuschauer nur wenig Zeit, die rasanten Szenen, die sich besonders in der zweiten Filmhälfte aneinander reihen, zu verarbeiten. Dabei ist die Story, wie erwähnt, durchaus nicht eben tiefschürfend. Ben Stiller alias Larry Dale will künftig seiner Aufgabe als Vater besser gerecht werden und gibt seine ehrgeizigen Pläne, als Erfinder groß Karriere zu machen, auf, um einen Job als Nachtwächter im Museum anzunehmen und somit seine Wohnung und das Besuchsrecht für Sohn Nick nicht zu verspielen. Dass nachts im Museum ungeheuerliche Dinge passieren, erleichtert die Arbeit zwar nicht, sorgt aber für Abwechslung und Anerkennung beim Sohnemann. Ein paar fiese Typen (die eigentlich gar nicht so fies sind) zu dieser bis dahin ruhigen, eher für ein Drama geeigneten Story, die nötige Portion Witz und Klamauk und schon ist die rundum lustige Familienunterhaltung fertig.
Besonders interessant macht diesen Film die aufwendige Detailliebe, die nicht nur Einblick in verschiedene Zeitepochen und Orte gibt, sondern Raum für schier endlose kleine Nebenschauplätze bietet, die allesamt ihren eigenen Charme aufweisen. So erhält der geneigte Zuschauer beispielsweise die Möglichkeit, den Maya zuzuschauen, etwas über die Hunnen zu erfahren oder das abenteuerliche Techtelmechtel zwischen Römern und Eisenbahnbauern im wilden Westen zu beobachten, die eigentlich so gar nichts miteinander zu tun haben. Mitraten, wer hier wer ist, ist sicherlich ebenso gewünscht wie der ganz nebenher ablaufende Lerneffekt, den dieser Film noch gratis und äußerst unterhaltsam verpackt mitliefert. Eine erschöpfende Auskunft über die Geschichte darf der Zuschauer selbstverständlich nicht erwarten (dann wäre ich wohl auch aus dem Kino verschwunden), aber mit kleinen „Aha-Effekten“ kann der ein oder andere sicher rechnen.
Obwohl der Film mit extrem wenigen Schauplätzen auskommt, wird es nie langweilig und es ist den Machern (vielleicht auch gerade deshalb) gelungen, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die angewandten Effekte sind dem Szenario angemessen und gut umgesetzt. Grobe Filmfehler sind mir nicht aufgefallen - endlich mal wieder ein Film, bei dem ich nicht die Hand vor den Kopf schlagen musste wegen peinlicher Patzer… und in diesem Sinne lautet mein
Fazit: Herrlich komischer Familienspaß mit einem Hauch ernsthaft bildenden Elementen, umgesetzt von wirklich spielfreudigen Akteuren in einer einfachen, aber gut durchdachten Story - sollte man sich mal anschauen - und „nicht einschlafen“ (kleiner Insider)!