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Nachdem Martin Scorcese mit „GoodFellas“ großen Erfolg erreicht hat, greift er in Casino, dem indirekten Nachfolger, erneut auf die beiden Spitzenschauspieler Robert De Niro und Joe Pesci zurück. Eine gute Wahl, wie sich zeigt.Obgleich als indirekter Nachfolger von GoodFellas abgestemptelt, kann Casino als eigenständiges Werk betrachtet werden, das keinerlei Bezug auf die Geschehnisse des Quasi-Vorläufers nimmt.Martin Scorcese schafft es nicht, er wird es wohl nie schaffen, einen Film in normaler Länge herauszubringen. An zwei Stunden kann er sich auch hier nicht halten. Doch Casino wird trotz seiner immerhin 171 Minuten Länge nicht langweilig. Scorcese lässt sich bei der Einleitung viel Zeit. Pesci und De Niro erzählen abwechselnd, wie es alles angefangen hat.Für fast eine halbe Stunde wird nur erzählt, bevor die Handlung richtig los geht. Auch während dem weiteren Filmverlauf wird immer wieder der Erzähler zu Wort kommen.Casino spielt in Las Vegas, der Konsumstadt schlechthin. Er zeigt, dass übermäßiger Konsum und die absolute finanzielle Freiheit in den menschlichen Ruin führt. Das zeigt Sharon Stone, eine dritte Hauptrolle, perfekt. Ihr Abgang trägt den gesamten Film, wird mehr als nur überzeugend dargestellt. Robert De Niro ist der mächtige, eiskalte Macho ins Gesicht geschrieben. Niemand anders hätte diese Rolle derart perfekt verkörpert.Neben der erwähnten brillianten Leistung von Sharon Stone überzeugt auch Joe Pesci wieder, der in GoodFellas schon den Oscar für den besten Nebendarsteller bekommen hat.Doch nun zur eigentlichen Story…Sam Ace Rothstein, verkörpert von De Niro, ist Geschäftsleiter eines großen Casinos in Las Vegas. Die wahren Bosse dahinter sind jedoch die hohen Tiere der Mafia, in deren Taschen ein großer Teil des Geldes fließt. Doch auch Rothstein bleibt von den Scheinen nicht verschont, sie erlauben ihm ein Leben in übermäßigem Konsum - und Macht in der Stadt.Gedeckt wird er vom eiskalten Mafiosi Nick (Joe Pesci). Doch dieser fliegt aufgrund seiner brutalen und unmenschlichen Methoden schnell auf, landet auf der Schwarzen Liste der Stadt.Rothstein heiratet schließlich die Nobelhure Ginger. Dass diese ihn kaum liebt, nur wegen ihrer Geldsucht die Heirat eingeht, wird schnell klar. Doch diese Geldsucht und der extreme Konsum treiben sie in den Abgrund. Ginger fängt an, Drogen und Alkohol zu nehmen.Jeder der drei Hauptdarsteller stürzt im Verlauf des Films ab. Kein Mensch kann mit derart viel Macht und finanziellen Mitteln dauerhaft existieren. Diese Botschaft übermittelt Scorcese mit diesem Film perfekt. Casino ist ein guter Film, beruhend auf einer wahren Begebenheit. Die schauspielerische Leistung ist enorm und überzeugt vollkommen. Ein Knackpunkt ist das etwas enttäuschende Finale. Auch die überlange Einleitung hätte man ruhig etwas kürzer fassen können. So ist die Überlänge der einzige große Schwachpunkt des Filmes.Fans von Mafia-Epen und Robert De Niro dürfen unbesorgt zugreifen.Seinen Quasi-Vorläufer "GoodFellas" übertrifft der Film meiner Meinung nach noch, GF hat mir nie besonders gefallen.

Von mir gibts die verdienten 8 von 10 Punkte.

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