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Personalbeschaffung bei den Maya

Sie hatten es nie leicht, die Personaldienstleister. Der Ursprung aller Zeitarbeitsfirmen liegt, wie wir bei Mel Gibsons bildgewaltiger Erzählung versunkener Reiche lernen dürfen, ganz sicher irgendwo bei den Sklavenjägern der Vergangenheit. Und was dereinst funktionierte, ist auch heute noch praktikabel: Auftragsspitzen mit Fremdpersonal abzudecken. Ob nun Installateure für den Wohnungsbau, Mitarbeiter für die Fremdenlegion oder Opfer bei blutrünstigen Ritualen – stets besteht Bedarf an gut qualifizierten Kräften, aber auch an Hilfsarbeitern. Und auch das Lohngefälle zwischen Festangestellten und Zeitarbeitnehmern hat sich bis jetzt nicht geändert – für die einen Wasser und Brot, für die anderen Sold, so war es bei der Legion – und manchmal mußte früher eine Arbeitskraft auch einfach nur den Kopf hinhalten…

Denn um die Götter zu besänftigen, opferten die Maya gerne auch Hundertschaften von Menschen. Natürlich durfte man dabei das eigene Volk nicht antasten, daher war es sehr beliebt, aus den fernen Dschungelgebieten ganze Stämme zur Opferung zu bitten…nicht ganz freiwillig natürlich. Die Frauen konnte man dabei als angenehmen Nebenerwerb erst schänden und dann als günstiges Hauspersonal verkaufen, die Männer indes waren mit dem Herzen bei der Sache, denn diese wurde ihnen zuerst bei lebendigem Leibe entrissen, um sodann den Kopf abzutrennen und diesen wie ein Spielzeug die Tempeltreppe hinabrollen zu lassen. Große Freude im Auditorium! Jubel! Nur einer macht nicht mit…der junge Jaguarpfote, der mitsamt seinem Stamm über Tagesreisen hinweg in die Hauptstadt gebracht wurde und nun bei einem netten dartähnlichen Wurfspiel getötet werden soll. Ihm gelingt die Flucht, getrieben von dem Drang, seiner Frau und seinem Sohn zu helfen, die er während des Überfalls von Sklavenjägern in einer Erdhöhle zwischengelagert hat. Und wie wir es aus all den guten Rachestreifen der Achtziger Jahre wissen, ist ein Mann immer dann gut, wenn er einen Anlaß ( hier die Ermordung des eigenen Vaters, die gerächt werden muß ) und ein Ziel hat.

Mel Gibson macht als Regisseur auf seine nun auch schon älteren Tage eine gute Figur und schert sich nicht um Sehgewohnheiten. Sicher ist manches an diesem Film übertrieben und auch teils unnötig – beispielsweise eine Unterwassergeburt in höchster Not – aber als blutiger Abenteuerfilm mit beachtlichen Schauwerten funktioniert der Streifen bestens. Gedreht in Mexiko zeigt er dem Betrachter ein lebendiges Bild einer lang versunkenen Zivilisation, die neben zahlreichen Errungenschaften auch sehr eigenartige blutige Rituale pflegte. Dabei ist die erste Hälfte des Films eher eine Art Dokumentation und dabei teils auch etwas langatmig geraten, während der zweite Teil die wilde Hatz durch den Dschungel mitsamt Fallenstellung absolut adrenalinfördernd auf die Leinwand bringt. Schauspielerisch ist das Ganze auch nicht schlecht, zumal komplett ohne Synchronisation gemacht und dadurch auch eine untergegangene Sprache lebendig wirken lassend.
Ein wenig Kritik ist angebracht, denn der Film hat Längen, die nicht sein müssen, gerade der Reiseteil hätte ohne weiteres eine Viertelstunde kürzer auch zufrieden gestellt, aber festzustellen bleibt, daß Gibson, dem wir auch als Schauspieler gute Actionfilme verdanken, diese ebenso im Regiesessel fertigbringt - 8/10.

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