Mel Gibson entführt uns mit seinem neuesten Werk
„Apocalypto“
in die mystische Kultur der Maya.
In atemberaubenden Bildern erzählt der Film die Geschichte eines jungen Stammeskriegers. Er und seine Stammesangehörigen werden von Kriegern entführt, um dem Sonnengott geopfert zu werden. Doch dem jungen Krieger gelingt die Flucht. Durch die Liebe zu seiner schwangeren Frau und zu seinem Sohn schöpft er die Kraft seinen Verfolgern zu trotzen.
So banal wie die Geschichte, die uns Mel Gibson hier serviert, klingt, ist sie zugegebenermaßen auch! Nichtsdestotrotz überzeugen die Optik, die charismatischen Protagonisten und speziell auch die Action vollends.
Mel und die Producer haben sich’s definitiv was kosten lassen. Nicht nur das die Kostüme der 700 Statisten allesamt in Handarbeit entstanden und mit Spezialfarben gefärbt worden sind, nein, auch die Kulissen sind noch richtig schön oldschool à la „Ben Hur“ echt und nicht mit netten Graphikprogrammen entstanden. Die Atmosphäre, welche „Apocalypto“ dadurch erzeugt ist im wahrsten Sinne monströs und beeindruckend! Jeder der 700 Statisten hat individuelle Tätowierungen (natürlich aufgemalt), Vernarbungen (klar, aufgeklebt) und interessante Frisuren. Man kann Mel demnach nicht vorwerfen, dass er sich nicht ins Zeug gelegt hat.
Rudy Youngblood in der Rolle des Kriegers spielt überzeugend und kann durch seine ausdrucksstarke Mimik begeistern.
Die Verwährung der Jugendfreigabe ist zu Recht geschehen! Das die Mayas eine ziemlich brutale Kultur waren, die Menschenopfer samt Entweidungen praktizierten, setzt Mel Gibson auch visuell detailliert um. Dennoch wirken die Szenen im Kontext des Films nicht deplaziert, sondern integrieren sich stimmig in das Gesamtbild. Vielmehr störte mich die Tatsache, dass der Protagonist mit einem Lungendurchschuss einem halben Dutzend Verfolger fast mühelos entwischen kann. Aber gut, da wir ja auch Spannung und Dynamik haben wollen und es dann mit der Realität nicht immer ganz so ernst nehmen, sei dies nur mal so am Rande erwähnt.
Ein ganz besonderes Lob muss ich der Kameraführung aussprechen! Dynamisch und verspielt zugleich, werden dem Zuschauer neben spektakulären Kampfsequenzen auch wunderschöne Landschaftsaufnahmen präsentiert.
Die über zwei Stunden Laufzeit von „Apocalypto“ sind absolut kurzweilig und garantieren demnach einen gelungenen Filmabend für Zuschauer, die sich nicht scheuen ein wenig Blut und Innereien zu beäugen.
Fazit:
Optisch faszinierend, jedoch storytechnisch ein wenig banal, kann „Apocalypto“ doch überzeugen. Hier sollte man die berauschende Bilderflut wirken lassen!
8,5 Punkte