Story:
Die Mayahochkultur steht kurz vor der Eroberung durch die Spanier am Ende des 15. Jahrhunderts. Von diesem Umstand ist jedoch in einem kleinen Dorf nichts zu spüren. Die Stammesangehörigen leben friedlich vor sich hin wie eh und je, bis ein Trupp Krieger aus einer entfernten größeren Stadt auftaucht und alle Männer gefangen nimmt. Die Frauen werden erschlagen und die Kinder werden zurück gelassen.
Ein männliches Stammesmitglied, dessen schwangere Frau mit ihrem Kind in ein Erdloch flüchten konnte, schafft es zur Flucht ...
Kritik:
Mel Gibson hat uns wieder großes Kino geliefert. Der Film ist im Originalton (eine Maya-Sprache) gehalten und wird untertitelt. Leider ist die weiße Schrift nicht umrandet, was ab und an Probleme beim lesen mit sich bringt. Das Bild war gut, bis auf kleine Schwächen in der Kontrastwiedergabe – zumindest im Kino in Darmstadt. Die Kameraführung und Kameraeffekte sind IMO sehr gelungen.
Die gezeigten Bilder sind atemberaubend und unglaublich schön. Besonders hat mich auch der Score beeindruckt, welcher absolut genial passt.
Der Zuschauer wird am Anfang sehr ruhig in den Film geführt, einige witzige Momente tauchen auf und man fühlt sich recht geborgen, bis das Grauen seinen lauf nimmt. Gibson spielt unverblümt mit der Brutalität und Grausamkeit der Mayakrieger. Der Film wurde sehr detailtreu umgesetzt und es werden viele Szenen recht nah gezeigt. Für den unvorbereiteten Kinogänger ist dies gezeigte womöglich ein wenig zu viel?
Ich pers. fand die Mischung und die Darstellungsweise genau richtig. Wie auch schon in „Die Passion Christi“ wird hier nichts verschönt. Ein leichter fader Nachgeschmack, lässt die heroische Darstellungsweise des Hauptdarstellers übrig. Aber auch dies ist noch in einem Rahmen den man als realistisch, in Anbetracht der Umstände, ansehen kann. Immerhin wurde er von sehnsüchtigen Gedanken getrieben und die Hoffung stirbt ja bekanntlich zu letzt.
Besonders das Ende hat mir pers. sehr gefallen, da dort die vorherigen Qualen und Probleme des kleinen Mayastammes von einem Moment zum nächsten Null und Nichtig gemacht werden. Hätten sie gewusst, dass die Spanier ihren Untergang besiegeln, hätten sie sich wohl anders verhalten? – Für mich war dies Ende sehr passend.
Der sozialkritische Aspekt kam bei der Geschichte glücklicherweise nicht zur kurz. Die Bilder sprechen meist für sich und die Geschichte baut sich von Szene zu Szene weiter auf. Man bekommt einen guten Einblick in die Religion, Kultur, Familienzusammenhalt und Ahnenkult der Maya.
Fazit:
Wer ein wenig über die unverblümte Gewalt und Brutalität hinwegsehen oder besser noch dies als Realitätsnah betrachten kann, sollte sich dieses Epos unbedingt anschauen. Mel Gibson hat mit einem Budget von $ 40 Mio. ein zweieinhalbstündiges Feuerwerk der Gefühle und Bildgewalten geschaffen.
Meine Wertung:
8,5 von 10 Punkten<!-- / message --><!-- sig -->