Review

Der zweite einer ganzen Reihe britischer Episoden-Grusler aus dem Hause Amicus stammt aus dem Jahr 1967, Regie führte Freddie Francis, das Drehbuch stammt von Robert „Psycho“ Bloch. Wie bisher jeder mir bekannte Teil der Reihe weiß auch „Der Foltergarten des Dr. Diabolo“ mich prächtig zu unterhalten. Die auf dem Jahrmarkt spielende Rahmenhandlung um den verschrobenen Dr. Diabolo, köstlich gemimt von Burgess „Pinguin“ Meredith, macht neugierig auf die vier folgenden Episoden. Die erste Episode um eine seltsame, Morde befehlende Katze überzeugt durch ihren sadistischen Hauptdarsteller, dem am Ende der Wahnsinn sprichwörtlich in die Augen geschrieben steht. Episode 2 nimmt satirisch das Filmgeschäft auf Korn und übt Kritik an falschem Ehrgeiz und ideenloser, gleichgeschalteter Filmindustrie. In der dritten Episode bekommen wir es mit der Liebe zwischen einem Pianisten und seinem Flügel zu tun. Leider fällt diese Episode gegenüber den anderen etwas ab, da sie zu vorhersehbar verläuft und die Geschichte mir ehrlich gesagt zu albern ist. Dafür entschädigt hingegen Episode 4, die einer liebevollen Verbeugung vor Edgar Allan Poe gleichkommt und mit Jack Palance und Peter Cushing zwei große Namen zu bieten hat. Allen Episoden gemein sind die tolle Kameraführung, die mit ungewöhnlichen Perspektiven den Zuschauer an den Bildschirm fesselt, und die stets stimmige musikalische Untermalung. Die moralische Ausrichtung des Inhalts, Gier, Ehrgeiz, Neugierde etc. zu zügeln und gewisse Grenzen nicht zu überschreiten, ist zumindest Aussage von drei Episoden, während die Piano-Geschichte nicht ganz ins Schema passt. Natürlich kommt bei alldem der schwarze Humor nicht zu kurz und tritt besonders in Episode 4 hervor, wenn man sich über das Overacting eines von seiner Sammelleidenschaft besessenen Jack Palance amüsieren kann. Ich habe es jedenfalls nicht bereut, eine Eintrittskarte zu Dr. Diabolos Foltergarten erstanden zu haben…

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