Review

Review zu Casino Royale (2006)

Casino Royale befindet sich auf meiner Bondrangliste auf Platz 1 von derzeit 26 Plätzen.

Casino Royale ist im Ranking der Craig-Bonds auf Platz 1.

James Bond: Casino Royale ist der Einundzwanzigste von derzeit 26 veröffentlichten Kinofilmen und Daniel Craigs erster Kinoauftritt als James Bond.

Worum geht es in Casino Royale ?

James Bond wird durch 2 Tötungen in den 007-Status berufen. Kurze Zeit später kommt er durch vagen Hinweisen einem Bombenattentat auf eine Fluglinie auf die Spur. Das Bombenattentat ist von Le Chiffre fingiert, um durch Leerverkäufe der Fluglinienaktien enorm viel Gewinn zu machen. Das Bombenattentat schlägt fehl und Le Chiffre veranstaltet im Casino Royale in Montenegro ein Pokerspiel, um diesen Verlust auszugleichen. Bond wird als bester Spieler des britischen Geheimdienstes auf Le Chiffre angesetzt und findet sich in einem Pokerspiel mit extrem hohen Einsatz wieder, bei dem nichts so ist, wie es scheint.

Was halte ich davon ?

Ich liebe diesen Film – nennt mich ein wenig „Casino-Royale-fixiert“, aber CR ist nicht nur mein Lieblingsbond, sondern auch mein Lieblingsfilm allgemein. Der Titelsong ist einer meiner Lieblingssongs, der mich schon seit Ewigkeiten weckt oder mich auf einen eingehenden Anruf aufmerksam macht. Das Buch von Casino Royale ist mein Lieblingsbuch. Da ich das Buch erst nach Filmsichtung gelesen habe, kann ich nicht sagen, dass ich mich gefreut habe, das endlich das erste Buch von Fleming verfilmt wird. So konnte ich nach 4 Jahren Wartezeit nach DAD mich unvoreingenommen auf die wohl für mich prägendste Filmerfahrung meines Lebens einlassen.

Rückblickend betrachtet muss ich sagen, dass Daniel Craig als Bond nie besser war als hier in Casino Royale, und vor allem die Szenen im Badezimmer des Hotel Splendide mit Vesper (mit den Klamotten, das Abwaschen des Blutes, mit Vesper unter der Dusche), am Pokertisch, bei der Folter, Beim Tod von Vesper, usw. … sind in meinen Augen auch das erste und einzige Mal, indem ein Bonddarsteller für die Darstellung James Bonds einen Oscar verdient hätte. Daniel Craig bringt hier eine gewisse Frische, Unverbrauchtheit und ungewohnte Kälte und Brutalität mit. In den geeigneten Momenten ist sogar noch Platz für ein paar Witze. Was Timothy Dalton 87 und 89 noch krampfhaft versucht hatte, ist Daniel Craig gelungen – den Charakter James Bond aus den Romanen salonfähig zu machen und die Masse damit anzusprechen.

Die Story ist für einen Bondfilm in seiner Struktur im Vergleich zu den anderen 20 Vorgängern einzigartig. Wir bekommen 3 Akte serviert, die nicht nur perfekt ineinander übergehen, sondern auch für sich selbst großartig sind. In Akt 1 sehen wir einen James Bond, der mit der Bürde des 00-Status erst zurechtkommen muss und auch mal ein paar „Fehler“ macht, auch wenn auf seinen Instinkt vertraut und dabei seinen Vorgesetzten ein Dorn im Auge ist. Die Action in Akt 1 ist durch seine handgemachten Stunts und super gefilmten Action ein Augenschmauß. Ein Hoch auf den Einsatz von Daniel Craig. Die PTS in schwarzweiß ist kurz, kompakt und ein genialer Einstieg in den Film. Nach dem 1. Akt kommen wir zu Akt 2 – dem Pokerspiel – mir fehlen zwar irgendwelche filmischen Referenzen, aber das Pokerspiel aus Casino Royale ist bedingt durch sein Nebenschauplätze und dem Fakt, das immer was los ist, auf und abseits des Spieltisches, so unglaublich spannend und interessant – so dass keine Langeweile aufkommt. Nach dem Pokerspiel kommt der 3. Akt – das „Nachspiel“ - hier bekommen wir in einem Take das wohl krasseste, rekordbrechende Überschlagsmanöver eines Aston Martin geboten. Die Foltersequenz ist eine der intensivsten und besten Dialog- und Foltersequenzen der ganzen Reihe. Nach der Foltersequenz kommt die Geschichte um Liebe und Verrat zwischen Bond und Vesper, das ebenfalls sehr interessant und spannend gefilmt wurde.

Mit diesem Film wurden auch rückwirkend betrachtet neben Daniel Craig 2 weitere Lieblingsdarsteller von mir geboren – Mads Mikkelsen und Eva Green.

Mads Mikkelsen, der bodenständige Däne, spielt hier einen bodenständigen, verzweifelten Geschäftsmann, der durch Fehlspekulationen sein ganzes Geld verloren hat und hier am Rande des vollständigen Verlusts ist. Ich merke ihm in jedem Atemzug an, dass es für ihn auf dem Spieltisch um alles geht. Mads Mikkelsens Erscheinung und dessen Mimik setzt dem ganzen die Krone auf – und sorgt dafür, dass Le Chiffre zwar einer der gewöhnlichsten Bondgegner ist, aber durch die Ausgangslage auch einer der Gefährlichsten und Besten der Reihe. Für mich der beste Bondgegner.

Eva Green, die erste von vier französischstämmigen Bondgirls aus der Craig-Ära (vor Kurylenko, Marlohe und Seydoux) spielt hier mit Vesper Lynd ein Bondgirl, das nicht krampfhaft versucht, durch Agententechnik auf Teufel komm raus Bond ebenbürtig zu sein (XXX, Wai Lin, Jinx), sondern durch intelligent geschriebene Dialoge, einer gewissen naiven Portion Weiblichkeit und Intelligenz damit, auf der psychologischen Ebene mit Bond mithalten zu können und ihn manchmal auch Schachmatt zu setzen. Sie ist mein Lieblingsbondgirl, da Vesper Lynd noch vor Tracy Bond die größte charakterliche Entwicklung von Bond zu verantworten hat. Die Liebesgeschichte ist zwar etwas distanziert, aber glaubwürdig und zu keinem Augenblick penetrant aufdringlich.

Wie auch schon bei Goldeneye ist Martin Campbell zum 2. Mal für die Einführung eines neuen Bonddarstellers verantwortlich – und sein 2. Mal ist eindeutig höher in meinem Ranking.

David Arnold ist hier zum 4. Mal für die Musik verantwortlich und vor allem mit „African Rundown“ und „Miami International“ hat er mir für Ewigkeiten absolute Filmmusik-Favoriten geschaffen. Chris Cornells „You Know My Name“ ist wie bereits eingangs erwähnt einer meiner Lieblingssongs und Weck- und Klingelton. Der Sound und der Text passen wie die Faust aufs Auge zu Bond und der Story, die in Casino Royale erzählt wird. Die Main-Title-Sequenz von Daniel Kleinman ist ein Meisterwerk und hebt sich so sehr gut von seinen Vorgängersequenzen ab.

Aber genug von den Superlativen. Da Casino Royale auf meiner Top-Position ist, ist dies auch der einzige Beitrag zur gesamten Reihe, der von mir die Höchstpunktzahl auch auf der 10er-Skala bekommt.

Das Rating von Casino Royale beträgt 007/007 !

10/10

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