Irgendwas mit afrikanischen Terroristen. James Bond (Daniel Craig) zockt Poker gegen den Oberzocker Le Chiffre (Mads Mikkelsen), den Finanzberater der Terrormiliz, und zockt ihn voll ab...
"Pa Pa Pa Pokerface Pa Pa Pokerface - Ma Ma Ma Maaa!" (Lady Gaga)
Bond, die Einundzwanzigste (Daniel Craig 1/?). Endlich ein neuer Bond! Nichts gegen Pierce Brosnan (doch!), aber Daniel Craig will als britischer Geheimagent 007 gleich viel besser gefallen. Er verleiht dem Geheimdienstler eine gewisse herbe, markante Note, hat Narben, graue Haare, Ecken und Kanten und stolziert nicht wie ein Erpel durch die Szenerie, ohne dass ihm ein Haar gekrümmt wird. Craig macht Bond zu einem Held aus Fleisch und Blut, zu einem Fighter mit Fehlern, mit einem Wort: zu einem Mann. Dieser Imagewechsel war nach dem Schönling Brosnan, dem widerlichen Schnösel und Saubermann, bitter nötig.
Und gleich in seiner ersten Mission bekommt er es mit einem richtig fiesen Oberfiesling zu tun. Le Chiffre (Mads Mikkelsen, ADAMS ÄPFEL, HANNIBAL, WALHALLA RISING) ist ein Mathematikgenie, hat eine Narbe über dem linken Auge und weint Blut, wenn er schlecht drauf ist. Auch überaus großartig: Bonds kratzbürstige Komplizin Vesper Lynd, gespielt von der umwerfenden Eva Green (300: RISE OF AN EMPIRE, SIN CITY 2). Erst zeigt sie Bond die kalte Schulter, dann verliebt sie sich unsterblich in ihn. Eh klar.
"Beim Pokerspiel spielt man nicht seine Karten aus. Man spielt sein Gegenüber aus."
CASINO ROYALE stieß Mitte der 0er-Jahre eine Welle der Poker-Euphorie los. Die Action ist stark, rasant, aber ohne übertrieben oder aufgesetzt zu wirken. Parkour, Shootouts und Bond bekommt die Eier ausgepeitscht. Der Film ist die Thriller-Variante von Dostojewskis "Der Spieler". Craig ist der coolste Bond seit langer, langer Zeit und sein erstes Abenteuer, das im Grunde ein Reboot der Filmreihe darstellt (CASINO ROYALE war Ian Flemings erster Bond-Roman), überzeugt auf ganzer Linie.
Besonderheiten: keine Miss Moneypenny
Bösewichte: Le Chiffre, Alex Dimitrios, Mr. White
Bond-Girls: Solange (Caterina Murino), Vesper Lynd (Eva Green)
Weiber flachgelegt: 2(?), nicht eindeutig ersichtlich
Autos: Aston Martin DBV12
Gadgets: Omega Armbanduhr, Implantat, Defibrillator
Schauplätze: Bahamas, Venedig
Intro: Spielkartenelemente, Fadenkreuz, Song von Chris Cornell (Soundgarden, Audioslave)
Body Count: 22
Barkeeper: "Hätten Sie Ihren Wodka-Martini gerne geschüttelt oder gerührt?"
Bond: "Sehe ich so aus, als ob mich das interessieren würde!?"
Fazit:
Poker-Bond. Super!