Review

Hier fühlt man sich ja fast genötigt, laut zu applaudieren! Angesichts der Tatsache, dass es sich bei der James-Bond-Serie um eine Reihe handelt, die so viele Fans hat, ist es schwer, einen Neuanfang zu machen, ohne die Leute zu vergraulen. Das ist in meinem Falle auf jeden Fall durchaus gelungen. Das Craig einen guten Job macht, kann wohl keiner so richtig bestreiten, auch wenn das natürlich immer Geschmackssache ist. Auch ich muss sagen, dass sein Gesichtsausdruck des öfteren ein inneres Echo vermuten lässt. Da sah Connery bei aller Grobheit doch noch etwas smarter aus. Dennoch tut nach dem Smartie Brosnan diese rohe Verkörperung des Superagenten durchaus gut.
Zur Inszenierung bleibt nichts zu sagen. Die Action ist wie gewohnt spektakulär und zeitlich ausgedehnt. Und es wird auf biliige Computereffekte , wie man sie noch in "Die Another Day" bewundeern durfte, gänzlich verzichtet. Hier und da hat man das Gefühl, dass eventuell mal etwas digital "aufgewertet" wurde, aber generell entspricht die Physik der Actionsequenzen den Gesetzen der Schwerkraft. Eine Sache die mir aufgefallen ist, war die rohe Brutalität, die sich schon gleich zu Beginn in der Rückblende zeigt. Mal ganz ehrlich, die Altersfreigabe sollte bei sowas doch eher 16 als 12 lauten. Aber da gibt es viele Beispiele, die darauf hinweisen, dass die FSK willkürlich ist und bei großen Filmverleihen doch gerne entgegenkommt.
Der Plot ist gut, wenn auch kein wirkliches Highlight, aber das war bei James Bond ja noch nie der Fall. Die Duellsituation während des Pokerspiels finde ich wirklich großartig. Umso schwerer fällt es ins Gewicht, dass nach dem Spiel der Film noch zu lange weiterläuft. Da hätte man auch gerne noch raffen können, um die Laufzeit um 5-10 Minuten zu reduzieren.
Gewöhnungsbedürftig fand ich den Anfang des Films, der auf die gewohnte Gewehrlaufperspektive verzichtet, um diese an die errste Sequenz anzuschließen. Der Vorspann schließt dann gleich an das Erkennungsmerkmal an und ich finde auch den äußerst gelungen. Jedoch hätte man sich auf die Flashoptik beschränken und auf die Einblendungen von Craig verzichten sollen - Gesichtsausdruck...
Der Soundtrack ist gut, auch wenn Chris Cornell beim Schmettern ruhig noch eine Schippe hätte drauflegen können. Aber der Komponist David Arnold ist dafür zu gesetzt und glatt. Hier hätte es auch gerne jemand anderes sein können. Vor allem die Szene mit dem Streit über den Anzug ist musikalisch untermalt, als sähe man eine dümmliche Familienkomödie.
Der Schluss mit dem berühmten Satz und dem erstmals im Film vorkommenden Bondthema macht dann auch Lust auf mehr.
Der neue Bond wurde hervorragend, wenn auch vielleicht etwas zu ausführlich, eingeführt und man ist gespannt, wie er sich bei seinem zweiten Einsatz so schlagen wird. So macht James Bond wieder Spaß! 8 Punkte wegen der Längen und weil es halt nicht Connery ist.

Details
Ähnliche Filme