Review

Eigentlich wurde ja schon alles gesagt, doch auch ich muss jetzt wohl oder übel meinen Senf zum neuen Bond dazugeben. Ich persönlich hab mir die Bondfilme immer sehr gerne angesehen, war allerdings nie ein richtiger Fan. Der beste Bond Darsteller wird auch immer Sean Connery bleiben, basta. Liebesgrüße aus Moskau und vor allem natürlich der Klassiker Goldfinger waren meine Lieblingsbond Filme. Ich lehne mich jetzt vielleicht weit aus dem Fenster, aber für mich ist Casino Royale der beste Bond nach Goldfinger und einfach ein großartiger Film, der meine Erwartungen sogar noch übertraf.

Nach der netten Pre-Credit Sequenze und einem stylischen Intro geht es dann auch schon richtig los. Zugegeben erinnern die anfänglichen Actionsequenzen doch sehr an die Brosnan Bonds, sind aber ohne PC Schnickschnack sehr gut inszeniert worden. Vor allem die aus dem Trailer bekannte Klettersequenz auf den Kränen gehört mit zum atemberaubensten was ich je auf der goßen Leinwand gesehen habe. Doch dann geht es schon weiter mit der nächsten Actionsequenz. Trotz all dem Imagewechsel, richtig realistisch ist ein Bond Film nie, aber das stört ja auch niemanden. Dann geht es etwas ruhiger zu und man begrüßt die Atempause durchaus.

Was hauptsächlich die Klasse von Casino Royale ausmacht ist, das er auch wenn keine Action stattfindet immer spannend bleibt.
Die zweineinhalb Stunden vergingen meiner Meinung nach wie im Flug. Das Drehbuch gehört zwar nicht zur spitzenklasse, ist aber trotzdem ausgezeichnet und ist ganz klar eines der besten der Reihe, wenn nicht sogar das beste. Vor allem zwei Plotwendungen haben mich so überrascht, wie ich es mir niemals von einem Bondfilm erträumt hätte. Die zahlreichen Pokerszenen sind auch sehr ansprechend und spannend inszeniert worden.

So und jetzt zu den Schauspielern: Natürlich allen voran Daniel Craig. Was wurde der arme Kerl doch gescholten. Für mich ist er allerdings, trotz seiner Segelohren ( die mir irgendwie erst im Kino richtig aufgefallen sind), der beste Bond nach Connery. Craigs Bond ist eine verdammt coole Sau, knallhart und zynisch. Spätestens wenn er in der derben Folterszene ( ab 12 Fsk gelle), wo ihm wahrlich übel mitgespielt wird, noch coole Sprüche ablässt, war mir klar das Craig eine perfekte Besetzung ist.
Doch der neue Bond ist auch noch charmant und sensibel.
Auch noch großartig ist Eva Green, die für mich auch eines der besten Bondgirls darstellt. Sie ist zwar keine klassische Sexbombe, aber doch eine wunderschöne Frau mit Intelligenz
und Charme.
Die Wortgefechte zwischen den beiden sind sehr amüsant und beweisen nochmal Craigs Klasse. Abzüge gibt es für mich beim Bösewicht ( mir fällt gerade sein Name nicht ein), dem das nötige Charisma einfach fehlt und der im Mittelmaß der Bond Bad Guys anzusiedeln ist.

Fazit: Bond wie man ihn nie zuvor geshen hat, mal als facettenreicher Charakter. Trotz dem Imagewechsel riecht der Film immer noch sehr nach Bond und das ist ausgezeichnet. Spannend, actionreich und einfach sehr gut. Craig ist wider erwarten eine Idealbesetzung ( wobei ich zugeben muss, dass auch ich skeptisch wahr) und Eva Green ist ein untypisches, aber tolles Bondgirl. Am Ende kommt dann in einer coolen Szene endlich das erwartete:" Mein Name ist Bond. James Bond". Wenn dann noch das weltbekannte Haupthema erklingt ( das ich im Film allerdings schmerzlich vermisst habe), dann ist man wunschlos glücklich. Kleinere Schwächen hin oder her, der Film bietet großartiges Unterhaltungskino. Daumen hoch!
9/10

Details
Ähnliche Filme