Review

Eines vorweg: ich bin von den Bond Filmen mit Pierce Brosnan immer schrecklich enttäuscht worden, demnach waren meine Erwartungshaltungen gegenüber Casino Royale sehr hoch, da es immer wieder betont wurde, dass Bond zurück zu seinen Wurzeln geht und weitestgehend härter und tougher als insbesondere sein direkter Vorgänger sein wird und endlich alles echt ist und auf schlechte CGI-Spielereien verzichtet wird.

Meine Erwartungen dahingehend wurden in jeglicher Hinsicht mehr als erfüllt!

So muss ein 007 Agent sein. Daniel Craig war und ist die absolute Top-Besetzung für den neuen James Bond! Härter, cooler, abgebrühter und durchtrainierter. Der Film strotzt nur so von cooler Action und genialen One-Linern. Einfach herrlich seine Macho-Sprüche, insbesondere während der Folter - im Kino wurde sogar applaudiert! Einfach klasse.....

Trotzdem hat der Film m.A. nach 4 Mankos:

Vorsicht SPOILER

1. Wie gelingt Le Chiffre die Flucht aus den Händen der CIA? Ein ziemlich gr0ßer Logik/Handlungs-Fehler.

2. Nach einem absolut bravourösem ersten Filmteil mit genialer Action, cooler Story, herrlichen Sprüchen und gutem Spannungsbogen, findet die Story ihren Höhepunkt in Bonds Folter durch Le Chiffre. Man freut sich schon darauf, wie wohl Bond seinen Fängen entkommt und es diesem ekelhaften Kerl so richtig derbe heimzahlt, da greift plötzlich eine dritte vollkommen unbekannte Partei ein und tötet "schwupps" den Oberfiesling...und ab da ist total die Spannung flöten. Denn aufgrund der "neuen Gegner" die absolut kein Gesicht für den Zuschauer haben, wird alles Weitere irgendwie egal und zäh. Warum nur musste der Bösewicht auf den man sich über 100 Minuten eingeschossen hat plötzlich das Zeitliche segnen und irgendwelche diffusen Gegner auftauchen? Das widerspricht jeglicher filmischen Dramaturgie und war m.M. nach vollkommen ungelungen.

3. Während die Anbändelungen zwischen Bond und Vesper Lynd anfangs noch lustig rüberkommen, so wirken alle Dialoge zwischen den beiden nach Le Chiffres Tod vollkommen überzeichnet und aufgesetzt. Totale Unglaubwürdigkeit und Langeweile kommen auf.

4. Genau damit ist der Film auch gut 15 Minuten zu lang. Straightere Story, keine dritte Partei die den Showdown für sich hat, sondern Le Chiffre bis zum Ende, weniger Liebesschnulz und der Film wäre perfekt.

Fazit: Endlich wieder ein wirklich guter Bond Film. Auch wenn es an der Story im letzten Filmdrittel mächtig haperte und hier einiges an Potential zu Gunsten einer uninteressanten Komplexität verschenkt wurde. Immer noch um Längen besser als die High-Tech Bonds mit Brosnan, die irgendwann nur noch lächerlich waren. Trotzdem nicht perfekt in Sachen Story/Dramaturgie. Dafür aber einen perfekten neuen Bond Darsteller gefunden.
Wenn das so weitergeht, wirds in den nächsten Jahren ein Heidenspaß!
8,5 von 10

Am Rande: Das Produktplacement fiel extrem auf ;-) etwas nervig wars schon.
Und wo ist eigentlich Q geblieben?

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