kurz angerissen*
Walkens großer Auftritt. Ferraras selektiver Blick auf ein düsteres, dreckiges New York. Obwohl die nur 90-minütige Handlung so reduziert erscheint, die Großstadt scheinbar von einigen wenigen Gangstergruppen vollständig gelenkt wird und andere Milieus und Gesellschaftsschichten gar nicht zu existieren scheinen, ja obwohl die Erzählung erst dann einsetzt, als der große weiße Hai wieder ins Fischbecken eingelassen wird, ist „King Of New York“ ein enorm spektrenreicher Film. Die größte Faszination geht von dem Wechselspiel aus Handelspolitik und Personenkult aus, der Christopher Walken mit einer expressiven Darstellung begegnet. Als er wieder in seiner geliebten Stadt ankommt, die Ferrara vornehmlich bei Nacht und oft in grelle Neonbeleuchtung getaucht einfängt, lässt er ungeheure Präsenz walten und man hat das Gefühl, eine Uhr habe mit seiner Ankunft erst wieder zu schlagen begonnen. Die Auswirkungen seines von den eigenen Idealen besessenen Handelns schlagen spürbar weite Kreise, zuverlässig nach außen getragen durch den hochwertigen Nebencast um Laurence Fishburne, Wesley Snipes, David Caruso und Steve Buscemi. Eine packende Gangsterballade, trotz gelegentlicher dramaturgischer Schwächen.
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