Von einem Waisenkind und Köchen…21.08.2008
Und schon wieder einmal ein Remake, diesmal von einem deutschen Film. Man fragt sich schon, wofür es in Hollywood überhaupt eine Gewerkschaft für Drehbuchautoren gibt, denn die Damen und Herren, die jenen Beruf ausüben, machen sich die Sache derzeit wirklich extrem leicht. Heute fast ausschließlich im Kino zu sehen: Fortsetzungen oder Remakes. Da kann man klagen, muß es aber nicht, denn manchmal sind die Remakes zumindest ansehbar und leidlich unterhaltsam, so wie hier. Zudem kommen aus Hollywood immer eine gewisse Leichtigkeit, ansehnliche Darsteller und nette Schauplätze mit dazu. Aber dennoch, Remake bleibt Remake, und irgendwann werden wir keinerlei neuen Stoff mehr auf der Leinwand sehen, denn der Fundus an älteren Filmen ist noch lange nicht ausgeschöpft, vor allem nicht der amerikanischen…so viele Western…so viele Krimis aus der Schwarzen Serie…und die Screwball-Komödien nicht zu vergessen!
Bei diesem Remake ist nun eine Küche zentraler Dreh- und Angelpunkt im Leben von drei Figuren. Natürlich nicht irgendeine Küche, nein, wir sind in New York, und da muß es schon ein Luxusrestaurant sein. In der Küche herrscht Kate, eine Meisterin ihres Fachs, die aber alleine ist und im Leben nichts auf die Reihe bekommt. Das macht sich besonders bemerkbar, als Kate durch den Tod ihrer Schwester gezwungen ist, deren Tochter Zoe bei sich zuhause aufzunehmen. Und dies wiederum ist der Grund für die Restaurantleiterin, einen Hilfskoch namens Nick einzustellen, da der Laden weiterlaufen muß, weiter, immer weiter, so Oliver Kahn in seligen Zeiten. Und, lieber Leser, wie geht es nun weiter? Wer bereits im leben eine romantische Komödie gesehen hat, weiß bestens bescheid: Kate hat Schwierigkeiten, einen Draht zu Zoe zu finden, Nick findet Kate ganz klasse, Kate zunächst nicht, aber Zoe mag Nick, und auch ein Streit vermag die neue kleine Familie nicht zu trennen, denn am Grab von Zoes Mutter kommt man zusammen und zur Besinnung…und danach auch noch zu guten Ideen.
Man mag es abkürzen: Köchin und Hilfskoch mögen sich nicht, verlieben sich und leben gemeinsam ihren Traum von einem eigenen Lokal. Dabei entfallen auch noch die ersten schwierigen Jahre eines gemeinsamen Kindes, denn die Adoptivtochter ist ja zum Glück schon neun und so was von vernünftig…
Und genau da liegt der Hund begraben. Das Kind ist für den Fortgang der Handlung irgendwie unnötig. Hätte man es weggelassen, wäre aus dem Film vermutlich eine luftige Liebeskomödie geworden, die sich an der Zubereitung von Speisen und gemeinsamem Essen entlang hangelt. Vorhersehbar wäre das zwar auch gewesen, aber unterhaltsamer, denn vorhersehbar ist der Film praktisch nach Minute zehn. Und so hat man die ganze Filmlaufzeit das Gefühl, man habe sich seitens der Filmschaffenden nicht entscheiden können, der Film pendelt stetig zwischen Familiendrama und Komödie, ohne sich auf eine Seite festlegen zu wollen. Schade, denn gerade die Szenen zwischen Kate und Nick sind gut gemacht, haben ein nettes Ambiente als Hintergrund und sorgen für wohlige Gefühle in den Armen der eigenen Liebsten. Wenn da nicht immer das Mädel wäre, die zunächst dauernd still ist, dann Sätze sagt, wie sie Kinder im Film halt so sagen, wegläuft, insgesamt einfach scheußlich und am Ende sogar noch altklug ist…erwähnte ich schon, daß ich Kinder im Film nicht mag? Alles in allem darf man diesen Genrebeitrag als ganz nett abtun, sicher gut inszeniert und auch passend besetzt, leider aber auch ohne großartige Sequenzen - besserer Durchschnitt, 6/10.