Und noch eine romantische Liebeskomödie
Wir sehen perfekte Menschen mit schönen Autos, luxuriösen Häusern und tollen Berufen. Doch eines eint diese Personen mit dem gemeinen Pöbel: in der Liebe haben auch die sogenannten „Besserverdiener“ die gleichen Probleme wie der Mann von der Straße. Und so darf man, rein orientiert am Einspielergebnis, einmal spekulativ äußern, daß die Regisseurin des Films, der wir auch schon den teils recht lustigen „Was Frauen wollen“ mit Mel Gibson verdanken, mit dem Film alle Zielgruppen erreichen will, und das gerne auch auf doppelte Art. Denn als Normalverbraucher freut man sich, wenn es die anderen auch erwischt, freut sich aber ebenfalls über den gelungenen Ausgang der Liebeseskapaden. Man bekommt auch was zu sehen, mondäne Häuser, schönstes Wetter mit blauem Meer, ja, da treibt der Eskapismus Blüten. Aber bitte, eines nicht vergessen: der Film läuft, wie alle anderen aus diesem Genre, streng nach Schema.
Ob nun in einem Kickboxfilm der brave Bruder erst trainiert und dann den Übelwicht verhaut oder in einem Liebesfilm die noch fremden Menschlein erst Irrungen durchstehen, um sich dann in die Arme zu fallen – es gibt Grundzüge, die nicht wegzudiskutieren sind. Ergibt ja auch Sinn, denn so kann man mit Minimalaufwand ein maximales Ergebnis erreichen, das freut den Produzenten. Hier nun sehen wir Iris und Amanda, beide unglücklich, die spontan kurz vor Weihnachten die Häuser tauschen, um Abstand von ihren letzten gescheiterten Beziehungen zu bekommen. Doch sowohl Iris in Los Angeles als auch Amanda im ländlichen England geraten unverhofft an ihren Traummann. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die letzten Fragen klären lassen und alle vier mitsamt einigen Kindern ein wunderbares gemeinsames Silvesterfest feiern. Nett ist dabei die Nebenhandlung von Iris, die es schafft, einen alten Drehbuchschreiber wieder ins Leben zu integrieren.
Nichts Neues im Staate Dänemark, der Film ist wie alle anderen und funktioniert doch wunderbar. Während die aktuellen Horrorfilme gewisse niedere Instinkte befriedigen, schaffen Filme wie dieser hier es, das romantische Grundbedürfnis eines jeden anzusprechen. Man kuschelt sich wohlig an die Liebste, versinkt im Kitsch, kann eigentlich nichts bemängeln, denn die Darsteller verrichten einen guten Job, die Musik ist fein gewählt, die Schauplätze nett anzusehen…genau, nett – da war doch mal was…war „nett“ nicht das Adjektiv, mit dem man als Mann von der Damenwelt nicht bezeichnet sein wollte? Doch auch hier kann man nur schmunzeln, denn der Auserwählte von Iris wird als unglaublich „nett“ tituliert – es gibt also noch Hoffnung für all die guten Jungs da draußen. Man bekommt kurzum genau das, was man erwartet, nicht zu süßlich, nicht zu kitschig, aber immer nahe dran. Doch komödiantische Elemente sind spärlich gesetzt, es gibt nicht viel zu Lachen, eher mehr auf der Gefühlsbasis. Halt ein Frauenfilm, aber ein guter – 8/10.